Malediven? Nein, Sri Lanka
22 March 2017 | Galle Harbour, Sri Lanka
Ralph
Unsere theoretische Reichweite unter Maschine beträgt ca. 850 Seemeilen (normaler Wind). Die Entfernung zu den Malediven beträgt 1750 Seemeilen. Nur unter Maschine nicht machbar.
Ich hatte erwähnt, dass die jahreszeitlich bedingte Wetterlage (Wind aus Nordost durch den Monsun) dieses Jahr nicht zu erkennen ist. So mussten wir bereits früh unter Maschine laufen, was uns nun gar nicht gefiel.
Hochrechnung über verbrauchten Diesel und zu erwartende Reichweite wurden jeden Tag durchgeführt. Nachdem bei Passieren der Südspitze von Sri Lanka der Wind entgegen der Windvorhersage auffrischte und uns genau auf die Nase blies, würde sich unsere Geschwindigkeit verringern, die Fahrzeit sich verlängern und damit der Dieselverbrauch erheblich erhöhen.
Um auf der sicheren Seite zu bleiben entschlossen wir uns ungeplant den Hafen von Galle (Sri Lanka) anzulaufen, um Diesel zu bunkern.
Da wir ja kein Visum für Sri Lanka haben, mussten wir über Funk einen Agenten beauftragen, im Vorfeld legale Bedingungen zu gewährleisten.
Nach Freigabe in den Hafen einzulaufen kam ein kleineres Schiff der Marine längsseits und vier Soldaten kamen an Bord. Papierkram und eine (leichte) Durchsuchung unseres Schiffes wurde durchgeführt. Dann durften wir am militärischen Teil des Hafens anlegen. Die Solden verließen das Schiff. Unser Agent erschien und wir mussten erfahren, dass in der zivilen Marina kein Platz verfügbar war. Also verließen wir den Hafen kurz vor Dunkelheit wieder, um vor dem Hafen zu ankern. Morgen früh sollte dann ein Schiff die Marina verlassen und wir könnten diesen Platz bekommen.
Am nächsten Morgen wurden wir informiert, dass wir nun im Laufe des Tages in die Marina könnten! So ankern wir hier und können nichts produktives tun. Tanken ohne offizielle Einreise können wir auch nicht. Der erhoffte kurze Tankstopp wird nicht stattfinden.