Ruhiges Liegen vor Anker
27 April 2017 | Südliche Malediven
Carmen
Kunahandhoo
Heute sieht die Welt schon wieder viel freundlicher aus, ausgeschlafen und nach einem guten Frühstück haben wir auch wieder Augen für die Schönheit der Natur um uns herum. Die Lagune von Kunahandhoo ist wirklich traumhaft schön!
Und total geschützt gegen alle Windrichtungen.
Die Boje, von der ich zumindest gestern bei der Einfahrt in die Lagune dachte, es wäre eine und wir ganz kurz darüber nachdachten ob wir an ihr festmachen sollen, uns dann aber (zum Glück) für unseren Anker entschieden haben, fällt bei Niedrigwasser trocken und entpuppt sich als Riffmarkierung. Um uns herum taucht immer mal wieder eine Wasserschildkröte auf und Strecke neugierig ihr Köpflein aus dem Wasser, um uns herum springen die Fische und die Sonne scheint auch wieder. Wir können uns gar nicht satt sehen an den Wasserfarben, intensives Türkis geht über in Smaragdgrün und dann wird es Königsblau, weiße Sandstrände und die Insel selbst ist eingerahmt von Palmen.
Als wir hier gestern ankamen, lag hier ein größeres Fischerboot an einer Boje. Heute morgen war das Boot verschwunden, dafür lag ein größeres Beiboot an dieser Boje. Dieses Beiboot kam gestern spät abends noch aus dem Hafen und hatte sich neben besagtes Fischerboot gelegt.
Wir vermuteten, dass die Fischer in der Nacht zum Fischen mit dem großen Boot rausgefahren sind und das kleinere Boot hier an der Boje gelassen haben.
Genauso ist es auch!
Am Vormittag sehen wir das große Fischerboot zurück kommen, sie kommen neben uns und holen ihr Beiboot von der Boje ab. Was wir bis dato nicht gesehen haben ist, dass das Boot nicht nur an der Boje liegt sondern auch noch mit einer Leine vor Anker liegt.
Diese Leine ist allerdings um die 150 m lang und durch die halbe Lagune gespannt.
Und natürlich haben wir unseren Anker darüber geworfen. Wer kommt denn schon auf die Idee, dass jemand 150 m Ankerleine wirft, obwohl wir es nach der Erfahrung in Hulhumale eigentlich besser wissen sollten!
Was tun? Der Skipper des Thunfischbootes will wissen ob wir Propeller haben. Irgendwie können wir mit der Frage nicht wirklich etwas anfangen. Was meint er nur? Logischerweise haben wir Propeller. Wir sind schon im Begriff unseren Anker hochzuholen, damit die Jungs ihren Anker bergen können als man uns mit Handzeichen bedeutet nichts zu machen.
Das Fischerboot legt sich quer ab von uns, 2 Männer springen mit Taucherbrille und Flossen bewaffnet ins Wasser und ziehen ihre Leine unter Relax durch zur anderen Seite. Dann kann das Fischerboot die restlichen 100 m Leine und seinen Anker einholen.
Unkomplizierte Lösung. Als Dankeschön dafür, dass wir unseren Anker über ihre Leine geworfen haben und sie rangieren mussten bekommen wir auch noch einen ganz frischen Thunfisch geschenkt.
Den Fisch nehmen wir gerne an, der Thuna ist so groß, dass wir ein hervorragendes Abendessen haben und ich noch 4 Portionen einfriere.
Die Herzlichkeit und Freundlichkeit der einfachen Menschen hier in den Dörfern begeistert uns auf ein Neues.