Endlich nach Südafrika
23 December 2017 | Richards Bay, Südafrika
Ralph
Oben im Bild der verstopfte Filter. Originalfarbe wäre goldfarben! Bild bitte vergrößern.
In Maputo hatten wir das Glück, einen fähigen Mechaniker zu finden. Er installierte ein neues Steuerseil, reparierte unsere Maschine und erneuerte das Starter-Solenoid unseres Generators.
Der Grund für den Ausfall der Maschine war ein verstopfter Diesel-Filter.
Bevor man mir hier Schlamperei vorwirft, hier die Erklärung.
Vor dem Hauptfilter sitzt eine kleine Handpumpe, welche, wenn nötig, manuell Diesel Richtung Hauptfilter pumpt. Diese Leitung ist ca. 15 Millimeter im Durchmesser, sieht aus wie eine normale Dieselleitung. Nachdem sich Mauro, der Mechaniker, die Maschine vornahm, schraubte er diese Leitung ab und holte aus dem inneren einen Mini-Filter von ca. 2,5 cm Länge und 1 cm im Durchmesser heraus, legte ihn seine Handfläche und zeigte mir diesen.
Ich wollte meinen Augen nicht trauen, total schwarz, verstopft! Dieser Filter verhindert somit, dass Diesel zum Haupt-Dieselfilter gelangen kann.
Unverständlich ist, dass im Wartungshandbuch darüber NICHTS zu finden ist!! Kein Volvo Mechaniker, der je bei uns einen Service durchführte, hat dies erkannt. Ja nicht einmal bei unserem Dieselproblem in Thailand, wo der gesamte Tank entleert und gereinigt wurde. Spätestens hier hätte eine Kontrolle stattfinden müssen.
Unser Maputo Mechaniker war vor längerer Zeit bei Volvo in Stockholm ausgebildet worden. Er meinte, diese Anordnung sei ein älteres Design und jüngere Mechaniker wüssten dies nicht.
Gleich schaute er auch nach diesem Filter an der anderen Maschine. Hier fast das gleiche. Ein paar Stunden mehr und auch diese Maschine wäre stehengeblieben. Na Toll!
Nachträglich bekam ich einen Adrenalinstoß! Also, bei allem Pech, hier haben wir echt Glück gehabt. 10 Seemeilen weiter südlich und die Strandung wäre mit 99,9% erfolgt!
Hier hat unser Schutzengel ganze Arbeit geleistet. Herzlichen Dank!!
Mit reparierten Schiff ging es nun endlich nach Südafrika. Der Wind blies wieder mal mit teils über 30 Knoten, also kein so entspanntes Segeln.
Vor der Hafeneinfahrt von Richards Bay ist ein Wrack in der Karte vermerkt. Sicherheitshalber machen wir einen großen Bogen um diese Stelle. Die Sicht gegen die untergehende Sonne ist nicht so toll. Glücklicherweise schaut Carmen genauesten nach vorn und gibt mir sofort ein Ausweichkommando nach links, SOFORT! Ich frage nicht nach sondern leite die Korrektur sofort ein. Fast wären wir über ein Wrack gefahren. Carmen sah den Mast und gab das Kommando. Querab sah ich den Mast dann auch. Die Wrackposition war definitiv in der Karte vermerkt. Aber nicht da, wo es tatsächlich liegt!
Anmeldung bei Harbour Control, zum Dock, anlegen. Um 1930 Uhr eine Kleinigkeit zum Abendessen, das wohlverdiente Bier und ab in die Koje.
Endlich sind wir in Südafrika angekommen, mit einigen Wochen Verspätung.
Allen unseren "Mitreisenden" ein frohes Weihnachtsfest. Da es sein kann, dass wir über den Jahreswechsel Richtung Kapstadt unterwegs sind, an dieser Stelle bereits ein Gutes, Neues Jahr 2018!
(Nachsatz von Carmen) Und 10 Kreuze, dass wir es HEIL hierher geschafft haben. Danke an unseren Schutzengel, Danke an Relax und Danke an unseren " alten" zuverlässigen Autopiloten.