Tag 7
18 February 2015
Andrea via Winlink
Tag 7
Hallo da Draussen...
18.02.2015 17:29 Uhr
Und am siebten Tage sollst du ruhn... Das hat sich wohl auch unser Wetter gemerkt und sich heute fuer Flaute entschieden. Nichts war zu sehen von den vorhergesagten sechs bis sieben Windstaerken. Es waren wohl eher drei, die uns in den Tag begruesst haben. Nach dem Kaffee kam dann unser erster Squall (Sturm- oder Regenzelle). Diese brachte eine intensive Dusche aber auch nicht mehr Wind.
Der Himmel verdunkelt sich langsam verheissungsvoll und im Fuehrer lese ich nach. Alles was in der Passatzone nicht wie eine harmlose Schaefchenwolke aussieht und von Hinten kommt, ist ein Squall... na schoen.
Weil wenig Wind, wirds uns beiden bald bang ums Herz. Kommen wir ueberhaupt noch vorwaerts? Unser Parasailor, das Leichtwindsegel muss nun doch wieder gesetzt werden, der Kaeptn insistiert. Alle Versuche, ihn auf das graeuliche dicke Unding im Hintergrund hinzuweisen, scheitern klaeglich. Da wir mit nur dreieinhalb Knoten vor uns hinduempeln muss jetzt was geschehen. Na gut, ueberzeugt.
Die meiner Meinung nach extrem komplizierte Installation des Parasailors wird in Angriff genommen... Zuerst wird natuerlich aber die noch ausgebaumte Genua abgebaut. Nach einer halben Stunde steht das Ding und wir nehmen endlich Fahrt auf. Kaum zurueck im Cockpit kommt Wind auf. Jetzt insistierts von meiner Seite... Da kommt etwas Gehoeriges auf uns zu. Los, schnell das Leichtwindsegel wieder runter nehmen. Etwas zoegerlich willigt der Kaeptn ein und wir marschieren wieder angeleint zum Bug. Gerade noch schaffen wirs, das Ding runter zu holen und es faengt an zu blasen und regnet Katzen. Ich renne zurueck ans Steuer um Charon irgendwie auf Kurs zu halten (ohne Vorsegel, nur mit dem Besan), und der Kaeptn versucht das Segel sicher wegzupacken. Der Parasailor flattert aber nur so vor sich hin und so sitzt der Kaeptn den Ministurm kauernd am Bug aus, mit Haenden und Beinen das Segel haltend, waehrend ich wilde Kurven steuere und versuche Charon nicht querkommen zu lassen. So schnell wie der ganze Spuk gekommen ist, geht er dann auch wieder...
Etwas Gutes hat der Squall doch noch mit sich gebracht. WIND. Endlich wieder ein paar gute Knoten Wind und Charon stampft nun auch ohne Parasailor mit sieben Knoten westwaerts. Ach ja, wir halten nun endlich Kurs Richtung Karibik und nicht mehr nach Sueden. Das muss gefeiert werden. Heute gibts Antipasti alla Grimaldi. Das Rezept stammt vom Koch Rocco, des Containerschiffs Grimaldi, mit dem wir vor 10 Jahren das erste Mal den Atlantik ueberquerten :-).
Also, wir melden uns wieder mit hoffentlich ein paar Meilen mehr auf der Logge.
AHOI...Andrea...out