TAG 13
22 February 2015
Andrea via Winlink
Halfway there...
Hallo da Draussen
Wie gehts wie stehts? Bei uns laeufts rund... und das rund um die Uhr. Wir schaukeln froehlich durch den Atlantik und haben
etwa die Haelfte der Strecke geschafft! Es fuehlt sich zwar noch nicht so an, als kaemen wir unserem Ziel schnell naeher.
Aber die taegliche Berechung beweist... wir naehern uns der Karibik, langsam aber stetig. Jippii!
An Bord ist alles gesund und munter. Nach einigen Tagen Starkwind und sehr hohem Wellengang war die Stimmung an Bord
kurzzeitig gegen den Nullpunkt gesunken. Um wieder etwas zu Laune zu kommen, hat sich die Smutje vorgenommen, Pizza zu
backen. Bei 7 bis 8 Windstaerken... Ich muss sagen, ich hatte schon bessere Ideen. Denn alles was sich Pizzabelag nennt, hat
ungeahnte Roll- und Kullereigenschaften gezeigt und sich vor seinem endgueltigen Platz auf der Pizza gern im ganzen Salon
verteilt. Na ja, geschmeckt hats trotzdem.
Die naechsten Tage brachten etwas Beruhigung bei Wind und Welle. So war gestern eigentlich die erste gemuetliche Nacht, in
der man im Bett mal eine Schlafstellung fuer etwas mehr als eine Minute halten konnte.
Tagsueber haben wir dann wieder mal den Jockel fuer eine Stunde angeschmissen, um unsere Wassertanks aufzufuellen und die
Batterien zu laden. Die Entsalzungsanlage hat sich fuer uns, seit wir das Mittelmeer verlassen haben, mehr als gelohnt.Nach
so vielen Tagen unterwegs, war es ein echtes Hochgefuehl, sich die Salzkruste unter der Dusche vom Kopf zu spuelen. Und auch
Charons Cockpit wurde von der schleimigen Salzmasse kurzzeitig befreit. Ja leider nur kurzzeitig, denn einige Wellen brechen noch immer gerne ohne Vorwarnung ueber Charon hinweg. Ein Tiefpunkt war vorletzte Nacht, als wir beide (Wachgaenger und Freiwacher) in der wohlig warmen Koje liegen und eine Welle ueber das Heck hineinbricht, und zwar mit so einer Wucht, dass unsere gesamte Achternkabine vom Wasser geflutet wurde... Na ja, wach waren wir danach beide... Wachgaenger und Freiwacher :-).
Heute Morgen zeigte sich ein gruenes Navigationslicht am Horizont. Wir ahnen schon, wer das sein koennte und nehmen per Funk
Kontakt mit unserem Nachbar auf. Es ist die SY Gegenwind mit Asha und Helge. Zusammen gestartet, immer in Verbindung und
jetzt, mitten auf dem Atlantik wieder gekreuzt. Ueber Funk wird gequatscht und das Neuste aus dem Bordalltag berichtet. Immer
wieder schoen zu wissen, dass wir hier nicht allein sind.
So, ich mach mal wieder los. Heute ein wenig Sonne tanken, denn endlich zeigt der Himmel das typische Passatwolkenbild...
harmlose Schaefchenwolken und viel Sonne. Wir wollen schliesslich nicht wie ein Schweizer Kaese aussehen, wenn wir dann
(irgendwann) in der Karibik ankommen...
Also dann bis zum naechsten Mal.
AHOI...Andrea...out