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Genozid

22 November 2010 | Kigali, Rwanda
Naïma
Wie ihr wisst, sind wir jetzt in Rwanda. Gestern besuchten wir ein Museum ueber den Genozid in Rwanda. Ein Genozid ist so was wie ein Voelkermord, also wenn ein Volk versucht ein anderes umzubringen. Das passierte auch schon in anderen Laendern, wie zum Beispiel Hitler gegen die Juden, Tuerken gegen Armenier, Rote Khmer gegen Cambodschaner. Das was ich jetzt erzaehlen werde, ist sehr traurig, aber wahr und ein Teil der Geschichte von Rwanda.

Als Deutschland und Belgien Rwanda kolonialisierten, teilten sie die Rwander in 3 Gruppen auf. Die, die mehr als 10 Rinder besassen, wurden zu Hutus, die, die weniger als 10 Rinder hatten, wurden zu Tutsis. Die andere Gruppe hiess Pygmaeen. Es gab etwa 84 % Hutus, 15 % Tutsis und 1 % Pygmaeen. 1959-1973 wechselten die Hutus und Tutsis immer wieder die Regierung. Immer wieder gab es kleine Schlachten, in denen ein paar 1000 Leute starben. 1962 wurde Rwanda unabhaengig. Ein Hutu Praesident, Habiyarama, regierte von 1973-1994. Er und seine Freunde beschlossen die Tutsis zu vernichten. Sie schrieben in Zeitungen ‸Die Tutsis sind boese. Wir muessen sie toeten, vernichten!" Sie sprachen in Radios, im Fersehen, ueberall, dass die Tutsis boese seien. Dann listeten sie alle Tuetsis systematisch auf. Also, sie schrieben alle Tutsis auf und machten eine Liste:
8.00 Uhr Haus1
8.30 Uhr Haus2
9.00 Uhr Haus3
.....

Im Januar 1994 wurde Habiyarama umgebracht, was den Genozid ausloeste. Das Schlimme war, die Hutus toeteten die Tutsis nicht einfach so schnell, sondern qualvoll. Also, sie warfen die Tutsis in einen 5m tiefen Graben, warfen schwere Steine hinab, bis die schmerzvollen Schreie aufhoerten. Das bedeutete, dass der Tutsi tot war. Die Hutus ertraenkten die Tutsis auch, oder schnitten ihnen die Sehnen ab, damit sie nicht mehr laufen konnten, also nicht fliehen konnten. Oft ermordeten die Hutus die Tutsis vor den Augen der Eltern, Kinder. Viele versuchten zu fluechten. Das war aber sehr schwierig, denn ueberall lauerten Hutus auf. Die Fluechtlinge versuchten nach Uganda oder Kongo zu fliehen.

Der Voelkermord dauerte nur ein paar Monate lang, und doch starben ueber 1'000'000 Tutsis und gemaessigte Hutus! Das ist etwa 1/7 der Bevoelkerung der Schweiz! Nicht nur viele Tutsis waren tot, sondern auch ein paar Hutus, die den Tutsis geholfen hatten! Noch gemeinere Hutus ermordeten naemlich auch alle Tutsifreunde! Ueberall lagen Tote auf der Stasse, blutueberstroemte Leichen. Die Hunde frassen das Fleisch ihrer eigenen Herrchen auf! Im Museum wurde eine ueberlebende Frau interviewt und von ihren 60 Verwandten blieben nur 5 lebendig!

Zum Glueck gab es Paul Kagame. Er (ein Tutsi) hatte vor dem Genozid in der ugandischen Armee gearbeitet und kannte sich deshalb gut aus. Schon vor dem Voelkermord versuchte er mit einer eigenen Armee in Rwanda einzumarschieren. Es hatte aber erst nicht geklappt, denn die Franzosen lieferten den Hutus zu viele Waffen. 1994 schaffte Kagame es dann endlich. Er stoppte die Hutus, die fuer den Genozid verantwortlich waren und steckte sie ins Gefaengnis. Die Hutus, die Angst vor der Strafe hatten und vor Scham nach Kongo gefluechtet waren, wurden von der UNO mit Hilfsprojekten beliefert. Paul Kagame befreite das Land und sagte zu allen gefluechteten Tutsis und Hutus, dass sie wieder ohne Angst zurueckkommen duerften. Er wurde Rwandas Praesident. Viele Jahre lang baute er das Land wieder auf und half den Leuten. Er ist noch heute lebendig und schon 16 Jahre lang Praesident.

Ich hoffe, dass ich nie an einem Krieg teilnehmen muss! Und ich hoffe, dass es NIE, NIE wieder Genozid gibt!
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Vessel Name: Libellule
Hailing Port: Switzerland
Crew: The Cottier family on s/v Libellule
Extra: Caribbean - Greenland/Iceland - NW Passage - South Pacific - Antarctic Peninsula - Svalbard- East Greenland
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Created 30 July 2023