Noch einmal ueber den Berg nach Kapstadt. Mit unserer Freundin
Alisa und ihren beiden Kindern auf der Rueckbank. Schiffsausruester, Elektronikladen, Baumarkt, Segelmacher, Tauchgeschaeft, noch ein Schiffsausruester, Supermarkt. Heute mal alles Kleinigkeiten. Ersatzteile, ein bisschen VA Beschklaege. Kettenvorlauf fuer den Zweitanker.
Zwischendrinn kurzes Atemholen mit Kaffee und Freundin Isolde im Yachtclub. Unsere Freunde
Andrea und Andreas kurz besuchen, die hier gerade auf dem Trockenem stehen.
Dann wieder zurueck ueber die Berge nach Simonstown.
Immer mit dem Blick aufs Wetter. Das Holz im Cockpit ist abgezogen, drei frische Lackschichten sind schon drauf. Vier muessen noch. Der Seewetterbericht verspricht uns ab Freitag frueh wieder 45 Knoten aus Suedost. Und Regen ?
Wir denken dieser Tage viel an unsee Freunde Brigitte und Klaus die die erste Haelfte ihrer Weltumsegelung in einem Holzboot absolviert haben. Wie habt ihr es geschafft zwischen dem Lackieren noch Zeit zum Segeln zu finden?
Zurueck in Simonstown bukkeln wir die Schaetze des Tages ueber den Steg. Es ist bereits dunkel, der Wind frischt langsam auf.
Kurz darauf bullert unter Deck der Refleks Ofen. Wir machen uns eine Flasche Rotwein auf. Um es gemuetlich zu haben muessen wir das ein oder andere Werkzeug beiseite raeumen.
Ganz langsam macht sich Abschiedsstimmung in uns breit. Unsee Gedanken wandern immer oefter hin zur Atlantik Ueberquerung. Nach St. Helena, Uruguay, Argentinien und was da sonst noch so in den naechsten Monaten vor unserem Bug liegen wird.
Haben wir an alles gedacht? Was brauchen wir noch? Was bekommen wir in Suedamerika nicht oder nicht so guenstig wie hier? Immer wieder spannend ueber einen Ozean zu segeln und das gegenueberliegende Ufer nicht zu kennen.
Und Simonstown?
Es ist uns ans Herz gewachsen. Die Menschen sind uns ans Herz gewachsen.
Wir kennen hier mittlerweile viele Menschen. Die Verkaeuferin im Coffee Shop weis das wir unseren Kaffee mit Milch trinken. Die Putzfrau im Yachtclub nennt mich Honey. Chris der Mechaniker kennt unseren Motor und Baden der Schweisser kommt gerne zum Kloenen vorbei. An den Stegen liegen Freunde die wir sobald wir weiter fahren, wohl nicht oder sehr lange nicht wiedersehen werden.
Ein klein bisschen tut so ein Abschied auch jedesmal weh.
Aber wir wollen es ja nicht anders. Und bis Mitte Mai bleiben wir eh noch....