Vor Anker in Portsmouth
12 January 2008 | Portsmouth, Dominica
Markus
Hallo aus Portsmouth, Dominica (die Insel zwischen Guadeloupe und Martinique), wo wir gestern nach einem entspannten 20 sm Schlag von Les Saintes/Guadeloupe aus angekommen sind. Guadeloupe und insbesondere Les Saintes (eine kleine Inselgruppe s�dlich der Hauptinsel) hat uns sehr gut gefallen und wir sind direkt eine ganze Woche dort geblieben. Zun�chst 2 N�chte vor Anker in Deshaies, dann ein kurzer Zwischenstopp in einer Bucht im S�dwesten der Hauptinsel und schliesslich 5 Tage in verschiedenen Ankerbuchten in Les Saintes. Als franz�sisches �bersee-Department hat Guadeloupe alle Annehmlichkeiten, die man als Urlauber mit Frankreich verbindet, transferiert auf eine tropische Sonneninsel. Allein schon das Einklarieren in Deshaies war ein angenehmer Kontrast zu der Verwaltungsorgie in Antigua: Ganze 10 min. f�r Ein- und Ausklarieren in einem Abwasch, bei einer Zollbeamtin, die neben Franz�sich perfekt Englisch, Deutsch und Spanisch spricht und das alles f�r ganze 0 (in Worten: Null) Euro...
Nach 5 Tagen in Les Saintes haben wir uns dann schliesslich doch von Guadeloupe "losgerissen" (wir k�nnen uns ja damit tr�sten, dass wir im M�rz mit Jez und Tab, Freunden aus Australien, nochmal hier sein werden) und sind nach Portsmouth am Nordwestende von Dominica gesegelt. Dominica ist deutlich �rmer und weniger entwickelt als seine franz�sischen Nachbarn, daf�r landschaftlich aber wohl eine der reizvollsten Inseln in der Ost-Karibik, mit "echtem" Urwald, der weite Teile der Insel bedeckt und den letzten �berbleibseln der karibischen Ureinwohner, der "Carib". Hurricane "David" hat Ende der 70er Jahre Dominica voll erwischt und massiv verw�stet. In der j�ngeren Vergangenheit gibt es auch immer wieder Hurricane-Sch�den, aber die Infrastruktur und Behausung scheint inzwischen etwas robuster zu sein und besser standzuhalten. So ist es vor allem die Ernte (i. W. tropische Fr�chte), die in den letzten Jahren davon in Mitlleidenschaft gezogen wurde. Heute ist Tourismus die Haupteinnahmequelle f�r Dominica - interessanter- (und aus Sicht eines Besuchers: erfreulicher-) weise, obwohl es keinerlei Infrastruktur f�r Massentourismus hat. Der Besucherstrom beschr�nkt sich daher auf den Segeltourismus und gelegentliche Cruise-Liner, die inzwischen wieder regelm��iger hier halt machen.
Als einlaufendes Segelboot wird man in Portsmouth sofort von den "Boat-Boys" begr��t, die einem allerlei Services (von frischem Obst �ber Fisch bis zu Flu�touren im Landesinneren und Mietwagenvermittlung) gegen ein aus unserer Sicht sehr angemessenes Entgeld anbieten. In Reise- und Segelf�hrern oft als "Plage" verschrien, fanden wir die Boat-Boys ausgesprochen nett und n�tzlich. In Portsmouth sind sie zudem gut organisiert (einschl. eines Wachdienstes, der Diesbst�hle auf ankernden Booten verhindern soll). Mit Jeffrey, einem "Senior Member" der Boat-Boy Hierarchie, haben wir heute morgen eine Flu�tour den Indian River hinauf gemacht (wer "Pirates of the Caribbean", Teil 2 gesehen hat: das Haus der "alten Hexe" wurde in einem Seitenarm des Indian River gefilmt). Gemeinsam mit den Crews von Sea Bright, Ishani (ein �sterreichischer Katamaran, den wir in Antigua getroffen hatten) und einem weiteren deutschen Boot hat es grossen Spass gemacht, am fr�hen morgen den Dschungel-artigen Flu�lauf hinaufzupaddeln. Die Tatsache, dass wir f�nf kleine Kinder dabei hatten, hat allerdings spektakul�re "Wildlife" Sichtungen verhindert...
Jetzt planen wir f�r morgen ein Auto zu mieten, um das Landesinnere etwas zu erkunden, bevor es dann weiter Richtung S�den nach Martinique geht (vorauss. mit einem weiteren Zwischenstopp in Rosseau, im S�dwesten von Dominica). Stay tuned...