Es ist immer wieder schön, wenn nach langer Zeit ohne Landsicht, wieder welches zu zu sehen ist:

Madeira, viele Stunden wuchs die Insel am Horizont, erst als Lichtklumpen, dann konnte man einzelne Lichter ausmachen. Nur wenige dunkle Stellen künden von unbewohnten Flecken. Drei Meilen vor der Insel war er dann weg, der Wind, der in der Nacht doch recht heftig geblasen hatte. Man hätte fast das dritte Reff einbinden können.

Wenige Meilen vor der Insel war der Wind dann weg, aber entschädigt wurden wir mit einem herrlichen Sonnenaufgang über der Insel. Die letzten zwanzig Meilen mussten wir dann motoren. Naja, wenn ich ehrlich bin, hätten wir die letzten 10 auch aufkreuzen können. aber dazu fehlte allen die Lust. 10:30 waren wir dann fest in Quinta do Lorde und alle froh und glücklich, die ersten 300sm so angenehm überstanden zu haben. Wir haben wirklich Glück gehabt, konnten wir doch mit wenig Wind starten und uns langsam steigern.

Zuerst einmal freuten sich alle über warme Duschen in schönen Waschräumen. Zweitens freuten sich die meisten über ein freies WLAN.

Santa wurde landfein gemacht. Dazu musste die große Genua getrocknet werden, was bei Querwind nicht so einfach ist. Aber meine Crew fand ganz schnell eine Lösung, die Genua wurde gesetzt und einfach auf dem Steg vor unserem Bug belegt. Als sie trocken war, wurde der Segelhals gelöst und auch auf den Steg gereicht. Stagreiter für Stagreiter lösend, landete so das ganze Segel auf dem Steg und konnte dort gleich wunderbar gelegt werden.

Der Tag verging mit allgemeinem Faulenzen. Um die Marina herum ist zwar ein schöner Hotelkomplex aber sonst auch nix. Der nächste Ort ist 10km entfernt. Aber für uns, die wir eher Ruhe als pulsierendes Nachtleben wollten, ist das völlig ok.

Ein Schreck in der Nachmittagsstunde war der Verlust meines Handtuchs. Vermeintlich gut festgeklammert hatte der Wind es dennoch losgerissen und das klare Wasser im Hafen erlaubte, es auf dem Meeresgrund neben dem Schiff zu sehen. Nun kam Svens Angelzeug, dass seit dem missglückten Angelversuch ein Schattendasein gefristet hatte, zum Einsatz. Mit Engelsgeduld zogen die Jungs es so lange über den Meeresgrund, bis sie mein Handtuch tatsächlich an den Haken bekamen. Das hat mich riesig gefreut, war es doch mein Lieblingshandtuch!

Abends machten wir uns dann doch mit dem Taxi auf den Weg zu einem Restaurant, dass die Hafenmeisterin empfohlen hatte. Sehr leckeren Fisch haben wir dort gegessen und den Blick über ein Tal genossen.

Etwas traurig müssen wir von Horst Abschied nehmen. Er hatte mit seinen 70 Jahren einmal Atlantik segeln wollen und dies ja auch drei Tag lang getan. Aber die Wachroutine ist doch etwas zuviel für ihn und so fliegt er lieber nach Hause, als sich weitere Tage auf dem Atlantik zu quälen. So schade es ist, dass ein nettes Crewmitglied uns verlässt, so sehr habe ich Respekt vor der Entscheidung. Sie zeugt von Weitsicht und Vernunft.