Ich habe mich wieder immatrikuliert.
Diesen Satz habe ich vielen Menschen mitgeteilt. Und obwohl ich das bestimmt 50 Mal gesagt habe, ist es mir immer noch nicht richtig klar. - Ich habe mich immatrikuliert. Schon wieder. Oder: Immer noch. Ich bin jetzt, wenn man mal außer Acht lässt, dass es bereits mein drittes Studium ist, von dem ich allerdings das erste bereits nach einem Semester abgebrochen und das zweite nach zehn oder elf Semestern (ich weiß es schon nicht mehr) abgeschlossen hatte, seit 15 Semester, als 7,5 Jahren an dieser Uni. Beziehungsweise beginnt das 7,5. Jahr jetzt gerade.
Und nun sitze ich gerade wieder hinter den gräulichen
Alujalousie und starre aus dem Bibliotheksfenster in die Schrebergärten, in denen sich eine bunte Sammlung von
Sonnensegeln bewundern lässt. Die Bibo ist sowieso ein besonderer Ort für mich: Sehr häufig war ich hier, um einfach nur etwas auszuleihen. Ein bisschen weniger häufig, um zu schreiben und zu lernen. Und sicher genauso häufig saß ich hier und überlegte mir, ob ich daheim nicht genauso gut lernen und arbeiten könne. Die Antwort ist simpel: Nein, kann ich nicht. Es gibt kaum einen schöneren Ort, um seiner Arbeit nachzugehen; vor allem dann, wenn man als Autor aktiv ist oder gerade in einer Weiterbildung steckt. Gleichsam hat die Bibliothek den immensen Nachteil, dass man die luxuriösen Möglichkeiten á la „Im-Schlafanzug-rumlaufen" hier nur schwer praktizieren kann.
Mir fehlt auch der Aspekt, dass ich einfach so aufstehen kann, ohne meinen Laptop oder andere Gegenstände liegenlassen zu können. Obwohl die Studentenschaft sehr ehrlich miteinander umgeht, traue ich doch keinem, was die Technik anbelangt.
Nunja. . . Ich überlege, ob ich nachher noch zum Abendessen in die Mensa gehe oder doch heim fahre und bei
Mutti vorbei schaue, um mir von ihr etwas machen zu lassen. Es ist halt doch bequemer. Und billiger. Und ganz allgemein: Heimischer.