Nachdem Daniel und ich gestern einen extrem netten und langen Abend mit Corinne und Olivier verbracht haben, schlafen wir heute aus und stehen erst um kurz nach neun auf. Damit verschiebt sich der ganze Tagesablauf etwas nach hinten, was uns Langzeiturlauber aber längst nicht mehr stört ... Wir starten am späten Vormittag zu einem Ausflug ohne Lia, die heute den Auftrag hat, das Schiff innen nochmals gründlich zu putzen. Unser Ziel ist Ribeiro Frio (wörtlich "der kalte Fluss") nordwestlich von Camacha, wo es laut Dominique von der Brise dhe Mar sehr schön sein soll. Es gibt dort eine Forellenzucht, einen kleinen Streichelzoo und einen wunderschönen Waldweg, der zu einem Aussichtspunkt auf den Parque Ecologíco führt.
Der Weg dorthin ist wie alle Wege hier kurvig und steil und führt durch eine groþe Zahl an Tunnels (sehr zur Freude von Lena). Immer wieder bieten sich phantastische Ausblicke auf kleine Bergdörfer, auf das Meer und auf Eukalyptuswälder, die es hier noch in groþer Zahl gibt. Madeira ist wirklich schön, auch wenn das Leben hier in den Bergen sicher äuþerst mühsam ist.
Als wir in den Ort Ribeiro Frio fahren, ruft Rüdiger an und wir halten auf dem erstbesten Parkplatz vor einem Restaurant an. Während Daniel telefoniert, suche ich mit Lena und Anna Steine, wir beobachten Schmetterlinge und Eidechsen und Lena erklärt mir einmal mehr, dass sie die Blätter von den Eukalyptusbäumen pflücken möchte und den Koalabären bringen will, die nicht mehr genug Eukalyptus zu fressen finden in ihrem Lebensraum (das haben wir ihr erzählt). Sie ist einfach eine Liebe!
Als Daniel fertig telefoniert hat, hat die ganze Familie bereits mächtig Hunger. Also fragen wir eine sehr nette Portugiesin, mit der ich wegen der Kinder sowieso bereits im Gespräch bin, ob denn das Restaurant vor unserer Nase gut sei? Sie sagt ja, also gehen wir direkt dort rein. Und das war ein Volltreffer! Es gibt auch hier Espidade (die Fleischspieþe von gestern) und die sind sogar noch besser als die gestern. Das gleiche gilt für das Frito do Mielo und die Pommes Frites, und meine gegrillten Gambas machen auch mich glücklich. Zum Abschluss genieþen wir noch die Spezialität des Hauses, eine Mandeltarte mit Vanilleeis, von der ich wirklich gerne das Rezept hätte ... Wohl genährt und zufrieden fahren wir weiter in Richtung Forellenzucht und Streichelzoo, auf den sich Lena bereits freut. Doch leider finden wir den nicht, sondern nur den Weg zum Aussichtspunkt, der durch einen tollen Waldweg führt. Lena läuft die ganze Strecke und beide Mädchen sammeln unterwegs Farne und betasten das Moos an den Felsen. Die Aussicht ist dann auch wirklich schön und auf dem Weg zurück sind beide Mädchen bereits sehr müde. Anna schläft auf meinem Arm ein, Lena lässt sich ebenfalls tragen. Sie ist aber nicht müde genug, um nicht noch einen Blick auf die Fische werfen zu wollen, wo sie schon keinen Streichelzoo zu sehen bekommen hat. Also warte ich mit Anna im Auto, bevor wir dann endlich wieder in Richtung Marina fahren. Wir sind bereits spät dran, um sechs will ja Pippa bereits zum Abendessen da sein.
Wir kommen nach unserem Gast an, aber Lia hatte zum Glück den Auftrag, alles vorzubereiten, was sie zum Groþteil auch gemacht hatte. Wir verbringen noch einen netten Abend mit Pippa, die von ihrem Schiff und den zwei Jahren Segeln erzählt, sie sie und ihr Mann bereits hinter sich haben.