Gefahr der Gewohnheit
10 July 2010 | Sancti Petri
Daniel
An unserem Ausweichankerplatz geniessen wir den Morgen ganz gelassen, denn Hochwasser in Sancti Petri, wo wir hinwollen, ist erst am Nachmittag. Und da wir in den Flusslauf über eine Barre müssen, sind wir auf auflaufendes Wasser mit einer angemessenen Höhe angewiesen. Also starten wir erst nach dem Mittag zu den 8 Meilen bis Sancti Petri. Es hat kaum Wind und wir motoren gemütlich der Küste entlang, während Lena auf dem Trampolin in den Wellen ihr Gleichgewicht trainiert. Die Einfahrt ist von der Tiefe recht unkritisch, aber über 2 kn Flutstrom spülen uns förmlich hinein und durch das dichte Mooringfeld hindurch! Ziemlich aufregend. Ankern müssen wir auch zweimal, denn beim ersten Mal hält der Anker überhaupt nicht. Aber dann vermurren wir uns mit 2 Ankern gut und gniessen die Stimmung inkl. Dinghyausflug und Baden. Lena ist noch ein Stück mutiger als gestern und lässt vom Boot los und "schwimmt" komplett frei im Wasser - mit Mama dahinter. Danach grillen wir schottischen Lachs - dem englischen Supermarkt sei Dank - auf unserem Bordgrill. Leider trügt die Idylle, denn am Heck loten wir nur noch knapp 2 Meter Tiefe und immer noch läuft das Wasser ab. Also wieder einmal ein abendliches Umankern. So schlimm ist es nicht, mal abgesehen von den 2 Ankern, denn am Nachmittag hatten wir beim Dinghyfahren so oder so den viel schöneren Ankerplatz ausgemacht und dort hin verholen wir jetzt auch. Das ganze geht doppelt so schnell, denn schliesslich ist der 2. Anker inkl. Kette und Leine schon parat und im Dinghy. Die Girls sind super lieb, obwohl sie schon ganz müde sind und ruhen sich während der Aktion im Trampolin aus. Es hat sich gelohnt. Wir liegen abseits des Mooringfeldes mitten im Flusslauf. Links und rechts Marschland mit jeder Menge Seevögeln und sonst nichts. So stellt man sich das vor.