Die Nacht hatte es in sich. In den ersten 24 Stunden legen wir nur unter Fock und 2. Reff fast 190 Meilen zurück. Aber die Wellen fordern ihren Tribut. Alle sind angeschlagen, während Silke und die beiden Mädchen Eimer brauchen. Lena kommt erst abends aus ihrer Koje und Anna liegt im Salon rum. Die Wellen schlagen von der Seite gegen und übers Schiff und werfen sogar die Gangway um. Draussen ist es trotz Sprayhood und Seitenfenstern ziemlich nass. In der Nacht lecken zahlreiche Fenster, worauf ich alle Rahmen nachziehe. Genau was ich wollte. ;-) Entweder hat das die Werft vergessen oder mit den ersten Bewegungen haben sie sich zurecht gerückt, aber die Schrauben waren teils total lose. Jetzt scheint alles dicht zu sein und wieder was gelernt Tagsüber passiert hier nicht viel. Alle hängen rum, Lia und Daniel essen ein wenig. Das war's dann auch schon. Nachts hatten wir noch viele Schiffe bei der Querung des Verkehrstrennungsgebiets gesehen, aber danach wird es hier recht einsam. Einen Frachter funken wir an, worauf er uns ausweicht. Einen Segler hören wir am Funk. Lia und ich sehen ein paar Delfine, die aber in eine andere Richtung ziehen. Wie immer ist der erste Tag einer Passage der schwierigste. Das wäre er es auch schon ohne den vielen Wind gewesen.