Anna, die Zahnfee
12 August 2010 | Marina Quinta do Lorde, Madeira
Daniel
Nach dem Frühstück sind wir bei angenehmem Wetter Richtung Madeira gestartet. Es sind "nur" 30 sm und das mit Rückenwind. Den mussten wir aber erst mal finden, denn während den ersten 1,5 Stunden waren wir noch in der Abdeckung von Porto Santo. Aber danach war der Wind dann doch noch ausreichend, um unter Groþ und Code 0 gemütlich nach Madeira zu segeln. Silke bäckt Pizza und sonst gibt es nicht viel zu tun. Wir baden wieder einmal unsere Angel und fangen einen anderen Rest Angelschnur. Das war's.
Als wir die Ostecke von Madeira umrunden, nimmt der Wind erwartungsgemäss zu und wir wechseln für die letzten Meilen auf die Fock. Als wir die Segel vor der Marina bergen, kommt auch schon ein Schlauchboot angesaust und geleitet uns bis an unseren Liegeplatz. Dabei agiert es noch als Bugstrahlruder und so ist das Anlegen trotz Seitenwind entspannt. Nicht nur die Marineros, sondern auch die beiden Damen im Büro sind mehr als hilfsbereit und fangen gleich an, einen Mietwagen zu organisieren.
Wir geniessen den restlichen Tag an Bord und treffen abends die Crew der Brise dhe Mar, einer Catana 50, die wir aus Canet kennen. Schräg vis-a-vis liegt die Inspirity, eine Lagoon 47 mit Corinne und Olivier, die wir aus Marina del Este und Gibraltar kennen. Die Segelwelt ist auch nicht gross.
Alles deutet auf einen entspannten Tag hin bis die Mädchen ins Bett gehen. Sie spielen Wau-wau bis in die Koje und während ich mich einmal umdrehe, sind sie beide mit den Köpfen aneinandergeprallt. Lena blutet stark im Gesicht und rasch ist klar, der rechte obere Schneidezahn ist ausgeschlagen. Anna hat ihn schon in der Hand, auch wenn sie die Trophäe nur ungern wieder hergibt. Silke trägt Lena, die gar nicht realisiert, was mit ihr passiert. Ich nehme den Zahn und, wo auch ich immer das her habe, drücke ihn schön wieder rein. Lena ist total tapfer und wir drücken ihn schön fest und kühlen dann das ganze mit einem Kühlakku. Das ganze Blut verklebt den Zahn schön und nach einer Weile hält er so fest, dass wir ihn nicht mehr rausbekommen. Silke telefoniert inzwischen mit Kinderarzt und Klinik hier in Madeira. Der Rat ist eigentlich Zahn eher raus, aber der ist wieder fest drin und so lassen wir ihn dort und verbringen eine unruhige Nacht (wir) je bei Anna und Lena, während die beiden Mädchen unbekümmert schlafen.