Da auf Fuerteventura die Behoerden nicht wissen wie sie und ausklarieren sollen sind wir nach Gran Canaria gesegelt. Wir ankern jetzt neben der Marina im Hafen von Las Palmas.

Die Ueberfahrt war ein heisser Ritt ueber das Meer zwischen den beiden Inseln. Der Wetterbericht hatte Wind aus Nordost mit 5 bis 6 Windstaerken angesagt. Als wir morgens aufbrachen, war nur wenig Wind. Kaum hatten wir die suedwestliche Spitze von Fuerte hinter uns gelassen, nahm der Wind zu und erreichte Windstaerke 7 und die See war stark aufgewuehlt. Es tuermten sich Wellenberge von 3 bis 5 Metern auf. In den Tagen vorher war der Wind aus suedlichen Richtungen gekommen, so dass es auch fiese Kreuzseen gab. Die Segel hatten wir gerefft und trotzdem sind wir mit durchschnittlich 7 Knoten unserem Ziel entgegen gestuermt.

Leider hatte unser "Leitender Offizier" Bruno ein paar Probleme mit dem starken Wellengang, so dass er sich entschliessen musste die Fische zu fuettern. Meinen Vorschlag jetzt doch die Angel auszuwerfen, weil die Fische gut angefuettert seien, hat er einfach ignoriert. Abends im Hafen hat er dann aber wieder mit uns geredet und mit Heisshunger Gabie's Nudeln gegessen.

Heute wolln wir hier ausklarieren und uns ueberlegen wie wir weiter machen. Entweder besuchen wir noch andere Canarische Inseln wie Teneriffa oder Gomera. Die andere Moeglichkeit waere Kurs auf Antigua zu nehmen.

Heute sind wir wegen dem starken Wind in Morro Jable geblieben. Gabi und Juergen waren einkaufen und ich und Bruno sind mit dem Bus zwei Stunden nach Puerto del Rosario, der Hauptstadt Fuerteventuras, gefahren, um dort auszuklarieren. Ausserhalb der EU muss man, wenn man in ein Land einreist einklarieren. Dann muss man die Paesse vorzeigen und stempeln lassen, ausserdem werden die Schiffspapiere kontrolliert, man muss zum Zoll und man muss ein Formular vorlegen, dass man im vorherigen Land ausklariert hat. Leider waren wir nicht erfolgreich. Wir sind von Behoerde zu Behoerde weiter geschickt worden, weil sich keiner Zustaendig fuehlte oder kein Englisch sprach, bis wir mit Hilfe der Touristeninformation rausgefunden haben wo wir zum ausklarieren hin muessen. Leider hatte das Buero der Hafenbehoerde schon geschlossen. Die haben traumhafte Oeffnungszeiten von neun bis dreizehn Uhr. Unsere letzte Hoffung war dann die Policia Nacional. Dort wurden wir weiter ins Rathaus verbunden, mit denen konnte man sich gut auf Englisch verstaendigen und man versprach uns Hilfe, sogar vor Ort in Morro Jable. Nun sollen die Beamten hier im Hafen uns beim ausklarieren helfen. Ich bin mal gespannt was und ob da morgen noch etwas passiert. Ansonsten fahren wir dann doch noch nach Gran Canaria, dort sollte man Erfahrung mit dem ausklarieren haben. Wir spielen jetzt gleich noch ne Runde Schwimmen, diesmal mit richtigen Einsaetzen.

Nach einem ausfuehrlichem Sonntagsfruehstueck haben wir vom Industriekay an eine Schwimmpier verholt und uns Morro Jable ganz im Sueden von Fuerteventura angesehen. Es gibt hier viele Betonburgen und jede Menge aeltere, deutsche Touris. Bruno hat sich entschieden hierzubleiben, weil alle Rentner hier sehr zuvorkommend behandelt werden. Außerdem wuerde er das Durchschnittsalter der deutschen Touristen um geschaetzte 5 Jahre senken.

Morro Jable hat einen riesigen Strand. Aufgrund der starken Brandung war aber kein Mensch im Wasser. Statt dessen waren die Bars und Restaurants gut gefuellt. Nach unserem zweistuendigen Rundgang haben wir ersteinmal Siesta gehalten. Wir haben ausfuehrlich das Wetter für die naechsten Tage angesehen, um einen guten Zeitpunkt fuer den Absprung nach Gran Canaria und Tenerifa zu haben. Morgen Frueh holen wir nochmals die neuesten Wettermeldungen und wenn es gut aussieht wollen wir mit Sonnenaufgang starten.

Am heutigen Abend wollen wir noch "Schwimmen", ein Kartenspiel, spielen, Jan erklaert gerade die Spielregeln. Da Bruno das Spiel noch nicht kennt, werden wir erst ab morgen um Geld spielen. Wir hoffen so unsere Bordkasse mit einen betraechtlichen Betrag auffuellen zu koennen.

Gegen 12:00 Uhr sind wir aufgebrochen um nach Gran Canaria zu segeln. Als wir am späten Nachmittag an der Südseite von Fuerte entlang segelten, haben wir im Internet gesehen, dass der Starttermin für die ARC Regatta aufgrund der Wettersituation auf Dienstag verschoben wurde. Morgen werden nur die Rennyachten starten, denen der Starkwind nicht viel ausmacht. Katamarane und Familienyachten haben sich größtenteils für den Start am Dienstag entschieden.

Wir haben uns daraufhin entschieden in den Hafen Morro Jable einzulaufen um hier den angekündigten Sturm abzuwettern. Wir befürchten die Häfen auf Gran Canaria sind deswegen weiterhin vollständig belegt. Den Tag über war nichts von der Wetteränderung zu bemerken. Am Himmel gab es keinerlei Wolken und es war endlich mal wieder richtig warm. Auch jetzt ist es immer noch windstill.

Bruno hat beantragt Kathleen das Kommentieren unserer Blogs zu untersagen. Er hat bei ihrem Kommentar zu seinem Blog von gestern die Unterstützung vermisst, die einem älteren Herrn auf See eigentlich zusteht. Eigentlich müsste Kathleen aufgrund ihrer Tätigkeit im Altersheim ein wenig mehr Feingefühl für Brunos Situation hier bei uns an Bord entwickeln können. Da bin ich mal gespannt, ob und wie Kathleen diese Scharte wieder auswetzen kann.

Ich (Bruno), gruesse als neuer Blog-Schreiber die Blog-Lese-Gemeinde.
Heute ist unser 2. Tag im Hafen von Gran Tarajal. Jan und ich haben heute
eine Grossegelregenauffanganlage gebaut. Jan wurde ausserdem zur Kontrolle der oberen Beschlaege 15m am Mast hochgezogen. Trotz mieser Vorschlaege aus der Mitte der Crew wurde er wieder auf Deck heruntergelassen. Gaby hat ein grosses Brot hergestellt. Juergen hat auf den elektonischen Geraetschaften des Bootes gedaddelt. Ich hatte hierzu erhebliche Bedenken, er soll aber vor Beginn dieser Reise in einer gehobene Position in einem IT-Unternehmen gearbeitet haben. Heute wurde ich in die Crew-Liste der Einklarierungsdatei der Kleinen Antillen als LTD Ingenieur eingetragen. Ich bin sehr stolz! Diese Position hat fuer mich den Vorteil, dass ich jetzt mit am Kapitaenstisch sitzen darf und zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr ungestoert schnarchen darf.
Meine ethisch-moralichen Grundwerte haben in den letzten Tagen erheblich Schaden genommen und zwar aufgrund von zweifelhaften Machenschaften der bisherigen Besatzung und zwar:
Strafrechlich relevate Schwarzfahrerei in Portugal.
Übles Beschummeln von aelteren Herren mit prepariertem Würfel.
Bezichtigung der Scharcherei von harmlosen Schlaefern, inkl. Vertreibung aus einer angenehmen Vorschiffkoje usw.usw.
Trotz dieser grenzwertigen Aktivitaeten der Crew besteht eine froehliche Grundstimmung an Bord und wir freuen uns auf bevorstehende Antlantikquerung.
PS.: Anmerkung fuer meine Frau. Ich bin bisher sauber und ordentlich und halte mich wunschgemaess bein Essen zurueck (bisher -2kg).

Um 9.30 Uhr heute morgen haben wir den Anker gelichtet und sind in Richtung Gran Tarajal gestartet. Wir hatten moderaten Wind und das Gross und die Genua gesetz, sowie Sonnenschein. Das Segeln war entspannt und Bruno ist nicht seekrank geworden.
Gegen 17.30 Uhr sind wir in den Hafen von Gran Tarajal eingelaufen.
Wir sind dann hier im Ort zum Essen gegangen, Jürgen hat uns zu seinem Geburtstag eingeladen. Wir haben ein nettes Restaurant gefunden und waren mit dem Essen und dem Service sehr zufrieden.
Jetzt lassen wir den Abend noch gemuetlich ausklingen.

Ich bin heute Nacht aus meiner Kajüte ausgezogen, weil Bruno am sägen war und ich nicht schlafen konnte. Heute schläft Bruno in der Lotsenkoje im Salon, dann hab ich meine Ruhe.

Wir haben heute das Mietauto wieder abgegeben und haben ein paar Angelhaken und Angelleine gekauft, weil Bruno gerne frischen Fisch auf der Überfahrt essen möchte. Mal sehen ob wir auch was fangen. Mit dem Tauchbuch, dass ich Jürgen geschenkt haben können wir feststellen, was für Fische wir am Haken haben. Wir müssen nur nochmal rausfinden, wie man son Fisch richtig ausnimmt. Das muss dann aber Bruno machen, weil ich keine Fisch esse.

Gegen Mittag sind wir dann zu den Papagaeien Stränden gefahren und haben dort Jürgens Geburtstag gefeiert. Wir haben schön gegrillt und mehrere Runden Qurikle gespielt. Wir spielen jetzt gerade Mensch-ärgere-dich nicht und Jürgen hat Bruno unseren Schummelwürfel ohne Sechs von Opa Walter untergejubelt. Aber er hat den Trick schnell entdeckt und jetzt spielen wir alle mit normalen Würfeln.

Morgen wollen wir nach Gran Tarajal auf Fuerteventura segeln, dann testen wir mal ob Bruno auch seefest ist.

Bruno ist heute angekommen und hat uns warme Socken aus dem kalten Hamburg mitgebracht. Da es jetzt hier abends immer kühl wird können wir sie gut gebrauchen. Vielen Dank an Heidi, die die Socken für uns gestrickt hat. Unser Dank geht auch an Uwe, der sich viele Gedanken um unsere Sicherheit macht. Er hat Bruno ein wasserdichtes Blinklicht mit auf den Weg gegeben, mit dessen Hilfe Personen im Wasser wieder gefunden werden können.

Wir haben unsere Einkauforgie zum Abschluss gebracht und sind jetzt bereit für die Atlantiküberquerung. Alle Schaps, Schränke und Bilgen sind mit Lebensmitteln und Getränken gefüllt. Wir haben mindestens 700 Liter Trinkwasser, mehere Kilo Nudeln und Spaghetti, Reis und Gemüsekonserven an Bord. Damit wir wissen wo wir was verstaut haben, führen wir eine Art Lagerliste und hoffen das wir den Überblick nicht verlieren.

Bruno ist erst einmal in Jans Kajüte eingezogen. Er hat Jan aber schon mal vorgewarnt, weil er viel und gerne schnarcht. Mal sehen ob und wie lange Jan das aushält.

Heute morgen sind wir das kleine Stück von den Papagayo Stränden zur Marina Rubicon gefahren und haben vor der Marina den Anker geworfen. Jürgen und ich haben ein Auto gemietet um Proviant zukaufen und Bruno Morgen vom Flughafen abholen zukönnen.

Zu erst waren wir in einem Baumarkt und haben ein dickes Abflussrohr gekauft um daraus eine Regenwasserauffanganlage zubauen. Außerdem haben wir Benzinkanister gefüllt, noch mehr Petroleum gekauft, waren bei Lidl und haben schwere Sachen wie Mineralwasser, Milch, Saft usw. in großen Mengen gekauft. Nun sind die Backskisten wieder randvoll.

Morgen müssen wir noch mehr Proviant und frische Lebensmittel kaufen und dann gehts in den nächsten Tagen ertsmal nach Gran Canaria.

Malte ist heute frueh wieder gut in Hamburg angekommen. Wir hatten eine schöne Zeit mit ihm und hoffen, dass er uns bald einmal wieder besucht. Die Marina Rubicon haben wir wieder verlassen und liegen an unserem Lieblingsstrand vor Anker. Wir haben heute begonnen uns auf unseren großen Toern in die Karibik vorzubereiten. Morgen wollen wir uns ein Auto mieten um alle nötigen Einkaeufe erledigen zu koennen. Hier auf Lanzarote kennen wir uns nun ganz gut aus und wissen, wo man hier am besten alle Sachen bekommen kann. Am Schiff ist soweit alles o.k. aber wir brauchen noch ein paar Sachen um Regenwasser auffangen zukoennen. Natuerlich brauchen wir auch noch diverse Lebensmittel und Trinkwasser. Jan und ich waren auch noch ein paar Stunden am Strand zum Sonnen und Baden. Auch unsere abendliche Spielrunde haben wir schon hinter uns.

Am Dienstag holen wir dann Bruno vom Flughafen ab und wenn das Wetter dann mitspielt werden wir erst einmal nach Gran Canaria segeln..