Jetztt wird´s ernst, der erste Segeltag auf Voyager für die Neucrew. 4.30 Uhr wecken, Anker auf 6.15 Uhr, 6.39 Uhr bei Sonnenaufgang aus der engen Lagunenausfahrt ausgelotst. 7.08 Uhr Motor aus und Groß mit erstem Reff gesetzt. 7.26 Uhr Genua ausgebaumt. Nach 70sm um 17.37 Uhr Segel geborgen, 18.00 Uhr vor Anker in Rodger Lagoon auf Aruba - soweit der Auszug aus dem Logbuch. Wetter sonnig bis bewölkt, 3-4 bft., Seegang 1-2 m.s

Insgesamt ein toller Segeltag mit entspannter Stimmung an Bord, alle freuen sich nach den doch enttäuschenden Stranderfahrungen auf Curacao auf neue Entdeckungen am Horizont... Chiara beweist über weite Strecke ihre angeborenen Seebeine unter wie über Deck und hat einen Appetit wie 30 Seeräuber, was sich leider dann auf halber Strecke bei zu langem Aufenthalt unter Deck doch gerächt hat... Kurze Zeit nachdem der Magen dann leer war, war der Hunger aber schon wieder umso größer, die Laune großartig und Seekrankheit wie weggeblasen :-). Das jüngste Crewmitglied hat also die 12 stündige Bewährungsprobe durchaus akzeptabel gemeistert und wir sind guter Dinge, dass es auch auf dem langen Törn ab morgen gut klappen wird.

Nach dem Anker werfen hinter einem unglaublich riesiegen Raffinerie Gelände (was es genau wissen wir nicht, hat aber so um die 10 riesige Schornsteine) war vor Sonnenuntergang noch Zeit für ein schnelles Schwimmerchen vom Boot aus. Also Karibik pur ist diese Szenerie wirklich nicht, immerhin ist das Wasser schön blau :-). Unter den wohlklingenden Namen Aruba-Bonaire-Curacao hatten sich alle woh etwas anderes vorgestellt. Egal, das Wetter sieht gut aus und morgen gehts früh dann eh weiter Richtung San Blas :-).

Die letzten Tage waren wir mit der Vorbereitung des Törns nach Panama beschäftigt, deshalb haben wir in dem ganzen Trubel einmal vergessen zu bloggen. Gestern waren wir ein letztes Mal einkaufen und danach sind wir zu einem Strand in der Nähe gelaufen und waren baden. In einem Café am Dingydock haben wir gefragt wie weit es bis zum Strand ist. Leider mussten wir feststellen, dass die Leute hier Entfernungen nicht richtig ein schätzen können. Aus den angegebenen fünf Minuten wurde eine halbe Stunde. Am Strand haben wir mit Chiara wieder schwimmen geübt, es geht jedes Mal ein bisschen besser. Allerdings haben wir uns an dem schickimicki Strand mit rotem Teppich und durch gestylten Menschen nicht richtig wohl gefühlt.

Heute sind wir alle Mann mit dem Bus zum Ausklarieren nach Willemstad gefahren. Zuerst waren die Türen des Zollbüros noch geschlossen und wir kurz vorm durchdrehen da das Büro eigentlich 24/7 geöffnet sein soll, aber nach einem Anruf beim Zoll aus einem Restaurant wurde uns doch noch die Tür
geöffnet. Anschließend mussten wir noch ganz auf die andere Seite des Hafenbeckens zur Einwanderungsbehörde laufen. Dazu muss man über einen lange Pontonbücke laufen, die im Schwell geschaukelt hat. Wenn ein Schiff in den Hafen fahren will wird die Brücke mit einem Propellerantrieb an die Kaimauer geklappt. Für Chiara war die Strecke etwas weit, deshalb mussten Sandra und Jürgen sie abwechselnd tragen. Nachdem wir die ganze Bürokratie erledigt hatten sind wir zurück an Bord erst mal baden gegangen.

Den Nachmittag haben wir mit Essen vorkochen, aufräumen und Dingy verstauen verbracht. Heute Abend hat Sandra eine leckere Reispfanne gekocht und Chiara hat ganz überrascht gerufen "Mama kann kochen!" Morgen wollen wir früh aufstehen und nach Aruba segeln. Dort wollen wir noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen, damit sich Sandra und Chiara etwas ein schaukeln können.

Dieser Blog kommt etwas verspätet, weil wir gestern Abend erst einmal geplant haben wann und wie wir von hier weiter segeln. Die Wetterkarten sagen ab dem 19. April wenig Wind vor der kolumbianischen Küste. Wir wollen am Montag aufbrechen und diese Phase mit wenig Wind für uns nutzen. Allerdings vorher müssen wir noch ausklarieren und hoffen, dass das am Sonntag möglich ist.

Heute werden wir noch mehr Wasser und frische Lebensmittel kaufen, weil wir davon ausgehen die nächsten drei Wochen nur wenig Gelegenheiten zu haben einzukaufen.

Ansonsten waren wir ein einem der Strände in der Nähe von Willemstad. In der Nähe war die Delphinschule, in der man mit Delphinen schwimmen oder tauchen kann. Aufgrund der sehr hohen Preise haben wir von einem Besuch der Delphinschule abgesehen. Dafür haben wir ausgiebig gebadet. Chiara kann bereits ziemlich sicher ohne Schwimmring oder -flügel schwimmen und ist ganz stolz, dass sie soga schon tauchen kann.

So, mal wieder ein neuer Autor im Blog... denn mal ran an die Tastatur :-). Zu berichten gibt es reichlich von einem ausgefüllten ersten Tag in der Karibik!
Trotz Schlafentzug durch Reise und verkürzter Nacht wegens Jetlag haben Chiara und ich uns schon bestens an Bord eingelebt. Immerhin konnten wir so nach dem Aufstehen um 4.30 Uhr so gegen 5.30 Uhr einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben. Weiter gings im Programm mit Schwimmtraining für Chiara - 2 Runden ums Boot gefolgt von einem ausgiebigen Frühstück.
Schnell stand bei den in der Wärme doch immer durstigen Gästen fest, dass auf jeden Fall die Trinkwasservorräte im Supermarkt aufgefüllt werden müssten. Kurzerhand war der Vormittag dann auch ausgefüllt mit einem Ausflug zu selbigem mit dem Supermarkteigenen Shuttlebus - sehr angenehm so ein Service!
Danach gab´s für alle mal ein Päuschen und ich dachte für Chiara auch ein Schläfchen, aber Pustekuchen - nach 20min war das Kind wieder topfit und der Meinung Voyager hättte mal einen Bordputz nötig... Mit Pütz, Bürste und Lappen war sie damit an und unter Deck für ne gute Stunde beschäftigt und Mama konnte ein wenig Dösen, während Jürgen der putzwütigen assistierte ;-). Er meint diese Ader sei ausbaufähig und da könne man was draus machen ...
Am Nachmittag noch ein Ausflug zum Strand, mehr baden und Schnecken suchen. Übrigens in einer für die Karibik doch recht ungewöhnlichen Kulisse, wie man auf dem Foto vielleicht sehen kann. Ratet doch mal was das wohl sein kann... Vielleicht prämieren wir die 3 lustigsten Vorschläge ;-)!
Abends dann für die ausgehungerte Crew noch grillen vom Feinsten und nun fallen mir beim Schreiben dieser Zeilen gleich die Augen zu!
Also gehe ich jetzt gleich - um 21.30 Uhr Ortszeit zu Bett! Gute Nacht liebe Leser!

Seit Bonaire muessen auch Juergen und ich mit zum ein- und ausklarieren. So haben wir uns heute morgen nach Willemstad, der Hauptstadt auf Curacao, aufgemacht. Leider fuhr der Bus nach Willemstad nur einmal in der Stunde und wir hatten gerade einen verpasst. In Willemstad mussten wir dann quer durch die Stadt zum Zoll, zur Imigration und zum Hafenmeister. Viele Formulare mussten ausgefuellt werden. Ich war von dem Aufwand ganz schoen genervt. Wir haben den halben Tag damit verbummelt. Wenigstens hatten wir auf der Rueckfahrt nach Spanish Waters Glueck mit dem Bus.

Am Nachmittag kam dann Sandra mit ihrer kleinen Tochter Chiara. Die Beiden sind wohlbehalten hier angekommen. Chiara hat gleich unser Schiff erkundet, am liebsten ist sie den steilen Niedergang rauf und runter gestiegen. Chiara ist 5 Jahre alt und schon eine erfahrende Mitseglerin. Totmuede von der langen Reise sind Sandra und Chiara um 20 Uhr in die Kojen gefallen und auch wir sind muede von der Rumrennerei in Willemstad und werden auch bald schlafen gehen.

Heute Morgen sind wir schon um sechs Uhr aufgestanden um rechtzeitig auf Curacao anzukommen. Weil wir heute Morgen noch etwas faul waren und der Wind stark wehte, sind wir nur unter Genua nach Curacao geseglt. Das wurde dann durch starke Schaukelei bestraft. Das Grosssegel hat doch eine grosse stabilisierende Wirkung, wie wir gemerkt haben. Unterwegs haben wir einen kleinen Schwarm Flamingos gesehen, die in der Sonne ganz rosa geleuchtet haben. Ausserdem hatten wir noch eine merkwuerdige Begenung mit einem treibenden Sonnenschrim. Wie sich bei Annaeherung herausstellte stand der grosse gruene Sonnenschirm auf einem Schwimmponton, der sich irgendwo losgerissen haben muss. So etwas kann Nachts ganz schoen gefaehrlich werden. Der Ponton muesste in den naechsten Tagen auch hier auf Curacao ankommen, oder er treibt gleich weiter bis Panama.

Wir liegen hier in einem gut geschuetzten Lagunen aehnlichen Naturhafen, der nur durch eine schmale Passage mit dem Meer verbunden ist. Das Einklarieren hat leider noch nicht geklappt, da anders als in unserem Toernfuehrer angegenben, hier in Spanish Water nicht einklariet werden kann. Dazu muss ich morgen mit dem Bus zur Inselhauptstadt Willemstad fahren. Mal sehen ob das dann alles klappt.

Alles ist vorbereitet fuer den Segeltoern nach Curacao. Morgen wollen wir frueh auftsehen um möglichst bereits am fruehen Nachmittag in Wilhemstadt, der Hauptstadt von Curacao, anzukommen. Die zu segelnde Strecke betraegt etwas mehr als 40 Seemeilen. Bei gutem Wind aus oestlichen Richtungen, das bedeutet Wind von hinten, sollten wir den Toern in 6 bis 8 Stunden schaffen.

Am Mittwoch wird dann Sandra mit Ihrer Tochter zu uns stossen und uns nach Panama begleiten. Dort werden wir zunaechst ein paar Tage bei den Kuna Indianern im San Blas Archipel verbringen becor es weiter nach Colon gehen wird. Von dort geht es dann durch den Panama Kanal in den Pazifik.

Jan und ich haben heute noch einen letzten Tauchgang unternommen und uns noch einmal ueber die tolle Unterwasserlandschaft gefreut. Wir waren etra zu einem weit entfernten Tauchplatz gefahren, weil man dort die Chance hat Walhaie zu sehen. Allerdings hatten wir kein Glueck, es hat sich keiner der riesigen Fische gezeigt.

Am Vormittag habe ich Gulasch und Hackfleischsosse gekocht und in vier Durchgaengen in meinem Schnellkochtopf eingeweckt. Bei einer Temperatur von 32 Grad im Schiff war das eine schweisstreibende Angelegenheit. Zwischendurch habe ich mich im Wasser abgekuehlt.

Juergen und Jan sind wieder Einkaufen gewesen. Es gibt hier mehrere grosse Supermaerkte, die zum Teil auch Sonntags geoeffnet haben. Auch die Preise sind akzeptabel und wir koennen hier fast alles bekommen, was wir brauchen. Zu meiner groesten Freude haben Juergen und Jan in einem Supermarkt salzige Lakritzheringe entdeckt und gekauft. Eine Tuete ist schon leer. Nun sind unsere Backskisten, Schabs und Kuehlschrank wieder gut gefuellt. Das muss bis zum Panamakanal reichen.

Am Nachmittag waren Juergen und Jan wieder tauchen. Sie haben wieder viele Fische und eine Schildkroete gesehen.

Den Abend haben wir mit Steaks und Schaschlikspiessen vom Grill ausklingen lassen. Dazu gab es ein gut gekuehltes Bier.

Heute haben wir den Vormittag damit verbracht unsere Vorraete aufzustocken, da wir auf Curacao Besuch erwarten. Aruba ist unsere letzte Moeglichkeit zum Einkaufen vor Colon in Panama und damit wir auf Aruba nicht soviel auf einmal kaufen muessen haben wir heute schon mal einen Grossteil erledigt. Wir wollen in Panama als erstes das Gebiet der San Blas Inseln anlaufen, wo die Kuna Indianer leben und dort kann man kaum einkaufen, ausser vielleicht exotische Fruechte.

Am Nachmittag war ich dann nochmal mit Juergen direkt vom Boot aus tauchen. Es war wieder ein sehr toller Tauchgang mit unglaublich klarem Wasser, wir sind bis auf 33 Meter runter gegangen. Aus dieser Tiefe konnte man noch die Waseroberfläche und Boote die ueber unseren Koepfen gefahren sind sehen. Auf dem Riff hier direkt am Boot gibt es leider viel Schrott der hier versenkt wurde. Hauptsaechlich alte Faesser und Autoreifen, die langsam von Korallen ueberwuchert werden und irgendwann vom Riff verschluckt werden.

Nachdem wir gestern zur Probe direkt vom Boot aus getaucht haben, sind wir heute mit dem Dinghy an zwei noerdlich von unserem Liegeplatz gelegene Tauchplaetze gefahren. Bereits gestern war das Tauchen ein tolles Erlebnis. Das Boot liegt an einer Mooringboje direkt oberhalb der Riffkante. Die Wassertiefe hier betraegt ca. 7 Meter. Ein paar Meter hinter dem Boot geht es steil bergab bis auf etwa 35 Meter Tiefe. Also perfekt fuer einen Tauchgang direkt vom Boot aus. Im Wasser wimmelt es nur so von Fischen, die das Riff besiedeln und es schimmert in allen moeglichen Farben.

Heute haben wir uns dann aus den ueber 60 (!) ausgewiesenen Tauchplaetzen zwei hereausgesucht, die gut mit dem Dinghy erreichbar sind. An den meisten Tauchplaetzen sind kleine Mooringbojen ausgelegt an die man das Dinghy befestigen kann. Die Benutzung eines Ankers ist verboten, so soll das Riff vor Beschaedigungen geschuetzt werden. Heute war es vergleichbar mit gestern, dass Riff faellt auch hier bis auf ca. 35 Meter in die Tiefe ab. Das Wasser ist kristalklar und auch in 35 m Tiefe kann man mindestens 15 bis 20 Meter weit sehen. Das Highlight heute war ein grosser Mantarochen, der am Grund des Riffes entlang schwebte. Eigentlich hat man den Eindruck der Rochen fliegt durch das Wasser. Das war ein toller Anblick.