Nach der langen und anstrengenden Ueberfahrt zu den Louisiaden mussten wir uns erst einmal richtig ausschlafen. Es ist einfach schoen wieder in einer Koje zu liegen, die sich nicht wie eine Achterbahn bewegt. Auch das Kochen und Abwaschen ist wieder viel einfacher, bringt aber trotzdem nicht mehr Spass.

Heute haben wir dann die dringend notwendigen Reparaturen in Angriff genommen. Neue Reffleinen fuer das Grossegel mussten in den Baum eingezogen werden. Ausserdem mussten wir herausfinden woran die alten Leinen gescheuert haben. Nebenbei haben wir noch ein neues System entwickelt um die Reffleinen am Baum und am Segel zu befestigen. Wir hoffen so die Schwachstelle am Baum weiter zu entlasten. Mal sehen ob unsere Ideen auch beim Segeln funktionieren. Jan musste dann noch mal in den Mast um zu ueberpruefen, ob der reparierte Salingbeschlag haelt. Das jedenfalls scheint so zu sein.

Ansonsten liegen wir hier in einer Bucht der Insel Sudest Island. Obwohl die Insel eine vergleichbare Groesse mit denen in Fiji oder Vanuatu hat, leben hier kaum Menschen. Heute haben wir den ganzen Tag ueber niemanden gesehen. Eigentlich sieht man zumindest Rauch von Kuechenfeuern aber hier nicht. Wahrscheinlich lebt hier niemand. Die Louisiaden sind ein Teil von Papua Neu Guinea, liegen aber weit entfernt vom Festland und unguenstig in suedoestlicher Richtiung, entgegen der normalen Wind und Wellenrichtung. Boote vom Festland muessten also gegen Wind und Welle hierher fahren, dabei hat keiner viel Spass.

In einem unserer Segelhandbuecher haben wir gelesen, dass es gerade hier in dieser Ankerbucht viele Krokodile geben soll. Nun trauen wir uns nicht ins Dinghy und auch nicht ans Land. Auch ein kurzer und erfrischender Sprung ins Wasser scheint uns zu gefaehrlich und leider gibt es hier niemanden den man zu diesem Problem befragen kann. So braten wir in der Sonne und sehnen uns nach Abkuehlung. Wir werden wohl kurzfristig zu einem anderen Ankerplatz aufbrechen, der dann hoffentlich frei von Krokodilen ist.

Am Nachmittag kam ein Boot aus Spanien hier an. Das Boot hat Probleme mit dem Ruder, die hier behoben werden sollten. Als wir von den Krokodilen erzaehlten sind die drei erst mal ins Nachdenken gekommen. Ruderreperatur heisst meistens ja auch unter das Boot gehen und das mit hungrigen Bestien in der Naehe scheint auch Spaniern nicht wirklich zu gefallen. Wir wollen uns morgen zum Kaffee treffen und gemeinsam ueberlegen was getan werden kann.