Gestern Abend haben wir um 22 Uhr den Anker in der aeusseren Lagune von Cocos Keeling geworfen. Nach einer etwas schaukeligen Nacht sind Juergen und ich als erste aufgestanden und haben dem schwedischen Boot Miss My beim Einlaufen zugewunken und ein par Fotos geschossen. Wir sind fast zeitgleich von Christmas Island aufgebrochen und hatten kurz vor unserer Ankunft einen Vorsprung von 50 Meilen rausgesegelt. Auf dem Endspurt zum Ankerplatz in der inneren Lagune bei Direction Island haben sie uns dann doch noch ueberholt. :-) Die Einfahrt in die innere Lagune war sehr aufregend. Wir mussten durch eine sehr schmale tiefe Stelle des Riffes durch fahren, das die innere Lagune umgibt, die nur drei Meter tief war und von einer kleinen gruenen Boje markiert ist. Links und rechts dicht neben der Durchfahrt liegen die Korallen dicht unter der Wasseroberflaeche, sodass man dort stehen koennte. Ohne irgendwo anzuecken sind wir durch diese Nadeloehr durch gekommen und haben dann den Anker im tuerkiesen und kristallklaren Wasser neben anderen Segelbooten geworfen, die wir teilweise schon mal unterwegs getroffen haben.

Cocos Keeling ist eine echte Bilderbuch Lagune mit weissen Sandstraenden, Kokusnusspalmen und tuerkiesem Wasser. Die Lagune erinnert uns sehr an die Tuamotus in franzoesisch Polynesien. Auf der kleinen Insel Direction Island, vor der wir ankern, gab es im ersten Weltkrieg eine Kabelstation. Cocos Keeling war ein wichtiger Knotenpunkt von Tiefseekabeln. Um die Kommunikation der Briten zu stoeren wurde die Kabelstation von dem deutschen Schiff Emden zerstoert. Die Emden wurde wiederum von dem australischen Schiff Sydney angegriffen und wurde stark beschaedigt auf North Keeling auf den Strand gesetzt. Das Ganze ist genau hundert Jahre her und zum Gedenken an die Opfer wurde dieses Jahr eine Gedenkstaette hier auf Direction Island errichtet. Von der Kabelstation sind noch einige Ruinen an Land zusehen, aber ansonsten ist diese Insel hier unbewohnt. Auf der Nachbarinsel Home Island gibt es eine kleine malaysische Gemeinde und auf West Island auf der anderen Seite der Lagune leben die Australier. Diese Inselgruppen sind durch Faehren verbunden, die mehr oder weniger regelmaessig fahren. Morgen wollen wir mit einer dieser Faehren nach Home Island fahren und mal sehen wie das Wahrenangebot in den Supermaerkten hier so ist.