Vorgestern Nacht war psycholdelisch, denn wir ankerten in einer schmalen Bucht, Mosquito Bay, im Sueden der Insel Vieques die fuer ihre Mengen an bioillumineszentem Plankton bekannt ist. Beim Ansteuern am Nachmittag hatten wir allerdings unsere Zweifel, ob wir dort ueberhaupt uebernachten wollten, denn der Anker hielt nicht auf dem Seegras, die Bucht war sehr flach (ja, wir kuessten den Untergrund sanft mit unserem Kiel) und die Stelle, die am Ausgang der Bucht zum Ankern tief genug war, war so unruhig, dass wir eine schlaflose Nacht befuerchteten (was sich dann auch bestaetigte, aber - wie Ihr gleich lesen werdet - kein hoher Preis war.). Manu und ich sprangen ins Wasser und schnorchelten erstmal zum Strand neben der Bucht, um die Gegend zu inspizieren. Die "Begruessungsschilder" dort wirkten allerdings auch nicht sehr einladend: "Attention, Do not enter! Explosives!" Daneben war eine explodierende Bombe gemalt. (Dazu ist anzumerken, dass die Amerikaner erst 2003auf Vieques ihre Zieluebungen zu Luft und zu Wasser eingestellt haben - die Insel also ueberall Blindgaenger herumliegen hat.) Dennoch wollten wir bleiben, weil wir dringen die Erleuchtung erleben wollten. Und die kam: Um etwa halb sieben abends, als die Daemmerung allmaehlich in Dunkeltheit ueberging, kam der erste Vorbote des illuminiszierenden Schauspiels: eine kleine, stark leuchtende Qualle, die nur an ihrem leuchtenden Kreis in ihrem Schirm zu erkennen war, schwamm neben der Danina. Das sah total irr aus, und wir wurden schon richtig aufgeregt. Nach dem Abendessen haben wir uns dann in unser Dinghi begeben und sind in der Dunkelheit fast lautlos in die Bucht hineingerudert (das Motoren ist in dieser Bucht verboten). Beim Durchswassergleiten war unser Dinghi immer wieder von leuchtenden Plankton umgeben, das immer dann aufleuchtete, wenn Bewegung im Wasser war: In der Bug-und Heckwelle, beim Eintauchen der Ruder und wenn wir unsere Haende ins Wasser tauchten und quirlten. Ab und zu sahen wir auch Fische durchs Wasser flitzen und aus dem Wasser springen, nur daran zu erkenne, dass sie eine "Leuchtrauchwolke" hinterließen. So was hatte bisher keiner von uns gsehen und wir waren einfach sprachlos. Leider gibts davon keine Bilder, man kann das auch nicht filmen, aber stellt Euch einen Flug durch Sternenwasser vor, das kommt der Sache am naechsten. Es war atemberaubend schoen.