Letzter Tag unseres Azorenurlaubs
05 July 2015 | Horta Marina
Stanzi
Heute morgen sah es in der Marina von Lajes richtig traurig für den letzten Segeltag aus: Nebel, Regen und "Wind von gegenan". Glücklicherweise lösten sich die grauen Wolken um etwa 12h auf und wir konnten ablegen. Die Hafeneinfahrt sah auch nach wie vor wild aus, überall ragten Lavafelsen aus dem Wasser und zum "Drehen auf dem Teller" war nicht viel Platz. Aber mittlerweile bin ich wieder recht cool bei An- und Ablegmanövern (wie ich am Abend nochmal richtig unter Beweis stellen durfte - grins!), und deswegen kamen wir langsam und gemütlich aus dem Hafen.
Wie Ihr auf dem Bild erkennen könnt, haben wir einen ordentlichen Zickzackkurs gesegelt (30nm für eine Distanz von 20nm), was bei dem schönen und warmen Wetter überhaupt kein Problem war.
Um etwa 19h kamen wir in Horta an. Der "Liebere von den beiden Hafenmeistern" winkte uns bereits am Kai zu (sein Chef hingegen ist wirklich ein grantiger Gesell), und bat uns nur kurz in sein Büro, um ein paar Papiere auszufüllen. Wir bekamen sogar eine Box zugeteilt, die er extra für uns reserviert hatte (Einen solchen Service hätten wir von dem Hafenbüro in Horta im Traum nicht erwartet). Also machten wir uns mit unserer Danina wieder auf den Weg zur Box 8 an Steg B. Mittlerweile sind wir wieder richtig eingespielt: Während ich Danina vorsichtigst in ihre Parkposition steuere, steht Michael (wie ein Cowboy mit seinem Lasso) mit den Leinen bereit, um an Land zu springen und Danina schnell festzumachen. So auch diesmal: Michael springt männlich auf den S-c-h-w-i-m-m-steg, der gibt ordentlich nach, Michael strauchelt, fängt sich wieder und die Klampe am Steg seinen Croc. Das war's dann. Michael wird in schönstem Bogen von dem schwingenden Steg wie von einem Trampolin ins Hafenbecken katapultiert. Das Bild war göttlich: Die Anlegehektik steckte meinem Mann noch so in den Knochen, dass er wie ein Ertrinkender nach dem Steg hektisch grabschte, dann aber nach der ausgestreckten Hand des zum Anlegemanöver hinzugeeilten, benachbarten Franzosen, der sich in dem Dilemma gesehen hatte, entweder der einparkenden Frau oder dem ertrinkenden Mann zu helfen. Seine Entscheidung war die richtige, denn ich brachte Danina in dem Chaos lässig alleine zum stehen, während Michael erleichtert und unverletzt, jedoch wie ein begossener Pudel (ja, genauso sah er aus - hahaha!!!), versuchte die Situation zu verstehen. Über das Hafenbecken hallte der klatschende Applaus dreier Portugiesen - Großartiges Kino!
Jetzt sitzen wir nach einem guten Abendessen gemütlich bei Kima Limo (Maracujalimo von den Azoren) in Peters Café.
Ein schöner vorläufig letzter Segeltag!