Gestern sind wir langschläfergerecht spät aufgestanden und haben uns erstmal ein Porridge in der Inselidylle bereitet. Porridge, zu Deutsch Hafergrütze, ist ja was Feines und an Bord besonders bekömmlich, weil es lange satt hält, und sich die Bauchregion zufrieden anfühlt. Allerdings gibt es da irgendein Märchen von dem nicht enden wollenden Haferbrei, und so geht es uns heute auch "am Tag danach" wo wir das übriggebliebene Porridge in das neue hineinrühren werden, in der Hoffnung, der Bauch ist damit auch zufrieden, und das Porridge komplett vertilgt.
Ansonsten liegen wir - ähnlich wie das Porridge - gemütlich in einem Seitenarm des Odet, der Fluss, der bei dem kleinen Städtchen Benodet mündet. Um uns herum Vogelgezwitscher und Fischgeplatscher. Es ist so wenig Zivilisation zu hören, dass wir bei dem Anblick des Eichen- und Kiefernwaldes um uns herum darauf warten, dass jeden Augenblick aus einem der Uferbäume Miraculix herunterfällt, oder Obelix mit einem Stapel Römerhelme vorbeiläuft. Es ist irgendwie sehr bretonisch.
Gestern Abend um etwa 17h warfen wir mutig Anker bei einer Wassertiefe von 1,40m unterm Kiel und ablaufenden Wasser. Naja, Ankern kann man das nicht nennen, denn Michael schmiss - wie immer - den Anker mit viel Kette ins Wasser, und ab da rührte sich die Danina für 2 Std. nicht mehr. Erst als das Wasser an seinem Tiefpunkt war und langsam wieder stieg, drehte sich die Danina behäbig um die Ankerkette um 180 Grad herum. So hatten wir den Sonnenuntergang direkt in unser Cockpit scheinen, und wir genossen unseren Sundowner samt Abendessen in goldenem Abendlicht, das sich später beim wirklichen Sunset nach 22h in ein irres Farbenspiel am Himmel verwandelte. Die Ankerkette liegt immer noch auf einem Haufen - eigentlich hätten wir wahrscheinlich gar nicht ankern müssen, denn die Danina blieb so "geparkt", wie sie sich gestern Abend hindrehte.
Heute werden wir nach Loctudy wieder flussabwärts schippern, denn der Wetterbericht ist ein wenig unstabil (heute morgen hat es hier schon gewittert, was mich gleich dazu veranlasste, Tee zu kochen), und wir dachten uns, dass ein Städtchenaufenthalt bei Regen netter als ein Ankerplatzaufenthalt sei. Alles sehr gemütlich - Auf zum Porridge 2.0!