Zuerst einmal vielen Dank an Alle die fleissig Kommentare schreiben...auch wenn die Updates mal längere Zeit ausbleiben. Hier der Bericht unserer Ueberfahrt von Tonga nach Neuseeland.
Am 17. November sind wir von Tonga los gefahren. Wir hatten einige Tage in der Hunga Lagune (Vava'u Gruppe) gewartet bis wir von unserem Wetterguru Winfried die Startfreigabe bekommen hatten. Früh morgens lösten wir uns von der Boje, verliessen die Lagune und setzten die Segel. Der Wind wehte ziemlich stark, 20 bis 25 Knoten von Osten und wir kamen gut voran.
Wir segelten an der Haapai Gruppe und an Tongatapu vorbei gegen Südosten. Das erste Ziel war das Minerva Riff. Je nach Wettersituation wollten wir dort ein paar Tage vor Anker liegen oder gleich weiter segeln. Jeden Tag hatten wir über Funk Verbindung mit Winfried von der Segeljacht Annamaria, der uns mit der neuesten Wetterprognose versorgte.
Einen Tag vor der Ankunft im Minerva Riff sah das Wetter gut aus für einen Stopover. Wir setzten unseren Kurs also auf dieses Riff mitten im offenen Pazifik. Am 20.11. navigierten wir durch die Riffpassage und liessen unseren Anker im hellblauen Wasser fallen. Nach einem ausgiebigen Frühstück freuten wir uns auf ein paar gemütliche Tage und machten Pläne für Ausflüge auf das Riff und zum Schnorcheln.
Gegen Mittag erschienen jedoch zwei Patrouillen Boote beim Eingang zum Riff auf. Sie nahmen mit uns und den anderen zwei Jachten, die im Minerva Riff vor Anker lagen, über Funk Kontakt auf. Es stellte sich heraus, dass die Patrouillen Boote aus Fidji kamen und unserer Meinung nach hier gar nichts zu suchen hatten, denn das Minerva Riff gehört zu Tonga. Wir haben später erfahren, dass Fidji neuestens auch Anspruch auf dieses Gebiet erhebt. Nach einigem hin und her wurden alle Jachten ziemlich unfreundlich aufgefordert, das Minerva Riff unverzüglich zu verlassen.
Nun, die Fidjianer waren erheblich in der überzahl. Da mussten wir wohl gehorchen. Ziemlich frustriert lichteten die drei Jachten den Anker und verliessen das Gebiet. Wir setzten unser Segel wieder und nahmen Kurs auf Neuseeland.
Die Wetterprognosen sagen Südost- und später Südwind voraus. Deshalb bleiben wir möglichst weit östlich vom direkten Kurs nach Opua. Das klappte vorerst recht gut. Der Wind drehte nach einer kurzen Flaute wie vorausgesagt von Osten nach Süden aber leider noch weiter bis nach Südwesten. Somit fanden wir uns in der falschen Ecke und mussten mühsam Richtung Opua aufkreuzen. Aber so ist es eben beim segeln. Das Wetter macht was es will und man muss sich damit abfinden. Trotz der ungünstigen Winde kamen wir unserem Ziel jeden Tag etwa 60 Seemeilen näher.
Etwa 140 Seemeilen vor Opua hat uns dann der Wind ganz verlassen. Wir waren im Kern des Hochdruckgebietes und mussten mit drei bis vier Tagen Flaute rechnen. Also starteten wir den Motor um den Rest des Wegs zurück zu legen. Ohne Wind wurden die Wellen schnell kleiner. Bald fuhren wir über spiegelglattes Wasser. Nur noch eine lang gezogene Dünung die unser Schiff sanft hochhob und wieder absenkte war vorhanden.
Nach 36 Stunden motoren hatten wir auch den letzten Teil unserer Reise hinter uns. Morgens um 3 Uhr machten wir am Quarantäne Dock in Opua fest.