Montys Boatyard verliessen wir in einer abenteuerlichen Nachtfahrt den Caboulture River hinunter. Wegen der speziell hohen Tide ging es nicht anders. Aber ohne unseren Führer Gerry von der "INGA", der den Fluss wie seine Hosentasche kennt, hätten wir es nie in der Nacht durch die Flats (Sandbänke vor Beachmere) geschafft. Wir ankerten in der Nähe der Flussmündung nach Beachmere (schlechter Ankergrund!) und fuhren dann bei Tageslicht weiter durch die markierte Fahrrinne und über die Deception Bay nach Scarborough. Das Wetter war uns gar nicht gnädig, denn es regnete und war so kalt, dass man ganz klamme Finger bekam.
In der Marina in Scarborough haben wir auch wieder einige neue Bekanntschaften gemacht. Julie und Paul "Freedom Clipper" nahmen uns zum Einkaufen mit. Chris und Helen unsere Stegnachbarn luden uns zu einem feinen Curry ein. Chris, ein etwas spezieller Typ, der ab und zu an eckt, hatte einen Haufen Geschichten auf Lager. In der Marina machte er sich beim Manager unbeliebt als er einen grossen Sack voll Styroporkügelchen (so ein Sitz die mal Mode waren) zum Kehricht schleppte und unterwegs dauernd Kügelchen verlor, die sich der ganzen Marina verteilten. Die Kehrichtabfuhr hat dann dem ganzen noch eins draufgesetzt, als der Sack zusammen gepresst wurde und sich noch viel mehr der geilen Kügelchen ins Marinagelände ergossen. Der Manager wollte danach, dass Chris sich an den Kosten der Aufräumarbeiten beteiligt.
Dann hatten wir noch Schweizer getroffen, die "Aparima". Sie waren für ein Jahr mit ihren zwei Kindern unterwegs. Die Tochter hatte eine schwere Behinderung und ist kurz nach ihrer Ankunft in der Marina, im Spital verstorben. Wenigstens konnten die Eltern, dieses eine letzte Lebensjahr, noch sehr intensiv mit ihrer kranken Tochter geniessen. Eine traurige Geschichte.
Bevor wir nach Norden aufbrachen, sahen wir unsere Freunde Jo und Gerry, Emma und Lindon von Monthys Boatyard, noch ein letztes Mal. Emma und Lindon verwöhnten wir an Bord und mit Jo und Gerry verbrachten wir einen lustigen Abend in einem Restaurant. Der Abschied ist uns allen schwer gefallen.
Aber so ist das Seglerleben und schon gehts wieder los zu neuen Ufern.
Die Fahrt nach Bundaberg führte uns wieder durch die Great Sandy Strait. Überqueren der Barre war wieder, wie bereits beim herunterkommen, ein Kinderspiel. Ideale Bedingungen sei Dank. Wir verbrachten die Nacht wieder bei Garry's Anchorage, wo wir diesmal etwas länger bleiben wollten. Peter hatte bei der Reparatur des Dinghimotors seine Sonnenbrille eingebüsst und ich musste eine leichte Erkältung auskurieren. Gleich am nächsten Tag machten wir eine Wanderung auf Fraser Island. Wir wollten doch mal einem Dingo auf freier Wildbahn begegnen. Daraus wurde nichts, da der Dingo, den wir letztes mal von weitem gesehen hatten, nichts davon hielt. Dafür hatte Peter Glück beim Geocache finden. Und wir genossen die Natur pur hier.
Den zweiten Stop machten wir beim Kingfisher Resort. Wir gingen jedoch nicht an Land und genossen den Abend an Bord.
Mit flotter Fahrt segelten wir in einem Tag bis vor die Bundaberg Marina und ankerten dort für die Nacht. Am andern Tag, nach dem Ankerkettenreinigungsfittnesprogramm, fuhren wir in die Marina. Dort trafen wir unsere langjährigen Freunde von der K-Sera-II endlich wieder. Auch die Stegnachbarn von der "Elan" sind an Bord. Ben von der "Tampita" ist leider abwesend.