Green Coral

Green Coral im Tagus Yacht Center, Amora (Lissabon)

26 March 2015 | Cape Town
13 March 2015 | Cape Town
03 March 2015 | Cape Town
25 February 2015 | Durban
05 February 2015 | Durban
02 February 2015 | Durban
28 January 2015 | Durban
30 December 2014 | Durban
13 December 2014 | Durban
01 December 2014 | Port Louis, Mauritius
15 November 2014 | Rodrigues
11 November 2014 | Rodrigues
17 October 2014 | Cocos (Keeling) Islands
26 September 2014 | Darwin
12 September 2014 | Darwin
03 September 2014 | Cape York
20 August 2014 | Cairns
18 August 2014 | Magnetic Island, Australia
16 August 2014 | Whitehaven Beach, Australia

Von Cairns nach Cape York

03 September 2014 | Cape York
Rosmarie
Vollgetankt und mit Vorräten vollgebunkert segelten wir am 18. August in Cairns los. Als wir auf der Höhe von Caravonica waren, rief ich unsere Freunde an und sie konnten uns mit dem Fernrohr sogar entdecken. Vorbei an Yorkeys Knob, Trinity Beach und Port Douglas, alles Orte die wir bereits zu Land und per Auto besucht hatten.
Wir machten die Fahrten zwischen den Ankerplätzen und Inseln die wir anliefen meist über Nacht um gut vorwärts zu kommen. Die Cyclone Season rückte immer näher und wir mussten bis November den indischen Ocean hinter uns bringen. Mindestens bis Durban, Südafrika wollten wir kommen.

Der erste Ankerplatz war in der nördlichen Bucht hinter Low Islands (3 kleine Inselchen in einem Reef). Es herrschte reger Touristenverkehr! Aber als es eindunkelete kehrte wieder Ruhe ein. Ein netter Platz mit klarem Wasser das zum Schnorcheln einlud. Am andern Morgen hatten wir Besuch von einigen kleinen grünen Vögelchen die wohl erwarteten was zum Futtern zu bekommen. Hier hinterliessen wir ungewollt ein "Souvenier". Als wir die Brösmeli von unseren Fischli-Tischsets los werden wollten, ging eines baden und sank so schnell, dass wir keine Chance hatten es wieder aus der Tiefe von 12m hervor zu holen.
Wir segelten vorbei an Cape Tribulation, Cooktown und Cape Flattery und ankerten in der Nordwest Bucht von Lizzard Island. Viele Boote waren dort vor Anker. Unter anderem die verkaufte "Laika" von Frank und Rita. Len, der neue Besitzer, lud uns zu einem Drink ein weil er unsere Schweizerflagge gesehen hatte. Es ist schon Spannend, wie man an den abgelegensten Orten immer wieder bekannte Gesichter oder bekannte Schiffe trifft.
Die Insel hat eine Flugpiste und ein Resort, das jedoch geschlossen war, weil es im März diesen Jahres weitgehend von einem Cyclon zerstört wurde. Die Wiederaufbau Arbeiten sind in vollem Gange.
Auch hier mussten wir auf den Berg hinauf klettern (gleich zu Beginn steil und über nackten Fels). Der höchste Punkt, der Cooks Lookout (358m ü.M.) bot eine total gute Aussicht auf's Aussenriff mit der Passage und den umliegenden inneren Riffen. Wir verewigten uns auch im Gipfelbuch. Unterwegs trafen wir zwei der legendären riesigen Lizzards, die nicht scheu waren und sich bereitwillig fotografieren liessen. Es muss noch viel mehr Tiere auf der Anhöhe gehabt haben, denn überall sah man die Wühlspuren neben den Wegen. Spätestens jetzt wussten wir wieso Cook die Insel Lizzard Island genannt hatte.
Die Insel ist sehr vielseitig und am nächsten Tag machten wir eine längere Wanderung um sie zu erkunden. Am Strand hat es einen Campingplatz mit furchtbar schmutzigen Toiletten. Ca. 100m landeinwärts hat es eine alte Handpumpe die sogar Wasser lieferte (muss abgekocht werden zum trinken). Eine breite, mit Gras bewachsene Sanddüne trennt den Strand vom Mangrovensumpf dahinter. Ein ziemlich neuer Holzsteg führt durch die Mangroven, über einen Teich, zu einem etwas höher gelegenen Weg. Überall sind Spuren früherer Siedler sichtbar. Eine weite, langsam ansteigende Ebene, mit Pandanus Swamp, Paperbark Trees und Grasland/Weideland wurden früher rege genutzt. Weiter führte uns der Weg am Fusse des Chinaman Ridges entlang zur Flugpiste. Zum Resort kann man entweder über den Chinaman Ridge oder entlang der Flugpiste gelangen. Unterwegs kann man viel über Pflanzen und Bäume, und deren Verwendungszweck, lernen. Alles Wissen von den ehemals dort ansässigen Aborigines.
Wir liefen entlang der Piste und durch die mit niedrigen Büschen und Sträuchern bewachsenen Sanddünen zur Blue Lagoon mit seinem traumhaft weissen Sandstrand. Nur wenige Fussspuren zeugten von andern Besuchern. Man könnte auch ankern in der Lagoon, wäre einmalig schön, aber meistens bläst der Wind von der falschen Seite und man läge auflandig und sehr unuhig.
Auf dem Rückweg wollten wir das Resort besichtigen, war jedoch alles abgesperrt. So bestiegen wir den Chinaman Ridge um auf der anderen Seite zu unserer Bucht zu gelangen.
Wegen der heftigen Winde blieben wir noch einen Tag länger als geplant und nutzten diesen um einiges an Bord zu erledigen. Peter musste kleinere Reparaturen machen und ich buckt Pizza, Vollkornbrot und Louisen Schnitte und flickte einige Kleider.

Mit stark gerefften Segeln blies uns achterlicher Wind (25-30kn) durch die Riffe und am nächsten Tag auf Morris I. zu. Als wir näher kamen entpuppte sich die Wolke über der Insel als Rauch. Morris Island brannte! So entschieden wir, zur Night Island weiter zu segeln, die noch 20nm weiter nördlich lag. Schafften wir locker bei dem Wind.
Der Ankerplatz war etwas rollig, denn es hat kein schützendes Riff um die Insel. Eine Seite der Insel ist mit Mangroven bewachsen und der Rest hat relativ hohe Bäume. Wir verzichteten auf einen Landgang in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit. Hier sollen am Abend die stark gefährdeten Torres Strait Imperial Pigeons einfliegen (eine seltene Taubenart, weiss mit schwarzen Flügeln). Sie übernachten auf der Insel und tagsüber fliegen sie auf Futtersuche zum Festland. Tatsächlich kamen sie in Gruppen angeflogen als wir im Cockpit den Sonnenuntergang genossen. Die Vögel machten einen unbeschreiblichen Lärm bis in die Nacht hinein. Hatten wohl viel zu erzählen! Als wir um 6 Uhr früh aufstanden, waren die meisten Tauben schon wieder unterwegs zum Futtern. Die brauchen wohl weniger Schlaf als wir.

Weiter ging es nach Portland Road. Eine relativ offene und rollige Ankerbucht, die schon einige Boote behrbergte. Man sieht nur wenige Gebäude und eine einsame Strasse führt direkt vom Wasser zum einige Kilometer entfernten Flugplatz, die einzige Verbindung zur Zivilisation, ausser dem kleinen Frachter der vor Anker lag und wohl Nachschub her brachte. Wir beobachteten kleinere Fischer oder Schrimpboote, wie sie ihre Fänge bei einem "Mutterboot" abluden und Proviant bunkerten. Das Mutterschiff verschwand dann wieder aber die Fischer übernachteten in der Anchorage. Delfine gesichtet in der Anchorage.

Wieder ein Nachttörn. Die Fahrrinne wurde immer enger und wir kreuzten vor dem Wind. Mitten in der Nacht, an der engste Stelle wo die Rinne einen Knick hat, zwischen Viking Reef und Hannibal I., kam uns ein grosser Frachter (266m lang) entgegen. Zum Glück mussten wir nicht auch gerade noch halsen. Kribbelige Situation, denn der Frachter kam uns sehr nahe! Als wir am andern Tag die Mündung des Escape Rivers erreichten waren wir gerade zur richtigen Zeit dort um die Barre zu überqueren. Wind und Tide schoben uns buchstäblich in den Fluss hinein. Dort mussten wir einem grossen Stein und zahlreichen Fisch und Austerfarmen ausweichen bis wir zur Anchorage kamen. Wir waren das einzige Boot und genossen den ruhigen Ankerplatz und schliefen wie in Abrahams Schoss. Kein rollen und kein heulen des Windes durchs Rigg in der Nacht, nicht wie in all den andern Orten wo wir ankerten. Leider konnten wir auch hier nicht noch einen Tag länger bleiben. Anker und Kette waren wider erwarten sauber, also kein Fittnes Program diesmal.

Wir starteten früh am Morgen im Escape River, damit wir noch bei Tageslicht in Seisia, unserem Tagesziel, ankamen. Bevor man zum Cape kommt, kann man eine Abkürzung nehmen durch den Albany Pass (zwischen Cape York Peninsula und Albany Island. Lohnt sich nur bei guten Bedingungen, wie wir sie hatten. Die Tide schob uns mit 1kn durch den Kanal (zusammen mit Motor waren es dann 6kn). Es kann auch anders sein, 4kn Gegenstrom!
Das Cape York selber ist eher unspektakulär. Versteckt hinter zwei Inseln, um die wir herum segeln mussten, konnten wir nur kurz einen Blick auf's Cape werfen. Man sah einen Parkplatz mit Busen und Autos und eine Menschenschlange einen Fusspfad hinunter zum Wasser, dem nördlichsten Punkt des Kontinentes Australien. Trotzdem liessen wir einen Korken knallen und schlemmten mit frischem Zopf und Rauchlachs dazu. Man muss die Feste feiern wie sie fallen! Unterwegs, bis nach Seisia hatte es etliche Sportboote. Die einen fischten, andere zeigten was ihr Kahn so drauf hat.

Die Cape York Peninsula und weite Teile des Northern Territory sind Aborigine Land und dürfen nur betreten werden mit der Bewilligung der Behörden. Das Land ist trocken und unwirtlich. Einzig die Bodenschätze sind für die Weissen interessant und werden ausgebeutet. Wieviel die Aborigines davon profitieren entzieht sich unseren Kenntnissen.

Zwischen Cape York Peninsula und New Guinea befindet sich die Torres Strait, welche den Pacific mit dem Indischen Ozean verbindet. Die Wassertiefen bewegen sich von 0 bis 200m. Dem entsprechend können sehr starke Strömungen entstehen, besonders dort wo Inseln nahe beisammen sind, wie bei den Thursday Islands. Das macht das Segeln in diesem Gebiet sehr anspruchsvoll. Aus Zeitmangel verzichteten wir auf den Besuch von Thursday Island und ankerten in dern Nähe von Seisia.
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Vessel Name: Green Coral
Hailing Port: Basel
Crew: Rosmarie & Peter