Green Coral

Green Coral im Tagus Yacht Center, Amora (Lissabon)

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13 March 2015 | Cape Town
03 March 2015 | Cape Town
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05 February 2015 | Durban
02 February 2015 | Durban
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13 December 2014 | Durban
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12 September 2014 | Darwin
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16 August 2014 | Whitehaven Beach, Australia

Marinalife

28 January 2015 | Durban
Rosmarie
Mit der Zeit kannten wir uns in der Gegend besser aus und bewegten uns etwas entspannter als zu Beginn. Wir wussten was wir wo bekamen und wussten wie wir uns zu verhalten haben. So hatten wir keine Probleme mit Diebstählen wie wir es von andern Seglern hörten. Vielleicht war uns aber auch das Glück hold wie schon so oft.
Zu den Ladenöffnungszeiten war das Viertel unter der Woche sehr belebt. Abends und Sonntags wars dafür fast menschenleer. Aber am Samstag war die Hölle los und man konnte sich kaum mehr bewegen in den Menschenmassen auf Bürgersteigen und in den Läden. Im Supermarkt (keine Taschen erlaubt) musste man oft lange warten bis man nur den Rucksack am Eingang deponieren konnte, weil ihnen die Nummern (der Platz) ausgegangen waren. Das Sortiment war auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung angepasst und nicht den reichen, verwöhnten Weissen! Immer wieder gabs Engpässe bei ungesalzener Butter, Käse, Yoghurt, Eiern und Fleisch. Meist hatte es als höchstes der Gefühle ein paar Steaks in der Auslage, immer sehr fettigen Pork Belly (roher Speck), gepökeltes Fleisch, Drummsticks (Hühnerbeine) und ganze Hühner. Selten Pouletfilet geschweige noch andere gute Fleischstücke. Überall hatte es auch Strassenhändler die Früchte und Gemüse anboten, was überaus praktisch für uns war. Und alles war relativ günstig.
Einmal waren alle Fleisch und Milchprodukt Regale leergefegt und sauber geputzt. Und das in allen drei Supermärkten im Viertel. War wohl was passiert! Könnte die Folge der Stromknappheit gewesen sein unter der das Land leidet.
Wenn jetzt einer denkt, dass wir darben mussten, kann ich ihn beruhigen. Wir konnten mit dem Taxi oder Airport Shuttle in eines der grossen Einkaufs Center. Dort bekam man fast alles was das Herz begehrte und das Budget erlaubte. Verschiedene gute Käse, Rauchlachs (!), feines Brot usw.
Oft konnten wir auch mit Gilbert, ein lokaler Segler der auf dem Boot wohnt, zum Einkaufen mitfahren.

Strom war sowieso in aller Munde. Seit dem Regierungswechsel nach der Apartheid, hatte man der Bevölkerung versprochen das alle ein Recht auf Strom haben und viele Dörfer im ganzen Land ans Netz angeschlossen. Aber niemand hatte sich darum gekümmert, die Stromproduktion zu erhöhen, und dem Strombedarf der zusätzlichen und schnell wachsenden Bevölkerung Rechnung zu tragen. Wie so oft, floss das Geld in die Taschen von korrupten Regierungsbeamten. Nun, 20 Jahre später, haben sie das Desaster, denn der Strom wird jeden Tag in einem andern Viertel für mind. 2 Std. bis 4 Std. abgestellt, sonst bricht das ganze Netz zusammen!
Die Büroangestellten waren draussen auf den Gehsteigen, tratschten und rauchten. So waren auch alle Läden und sonstigen Businesses davon betroffen. Die Sachen in den Kühltruhen tauten an und die ganzen Kühlketten waren unterbrochen. Wenn überhaupt noch etwas Strom hatte dann höchstens die Kassen und ein paar Notlampen die wohl mit Generatorstrom betrieben wurden.
Alle Verkehrsampeln waren ausser Betrieb und in den betroffenen Vierteln herrschte Chaos. Und das jeden Tag! Man kann sich vorstellen, dass das nicht lange gut gehen kann, denn die Wirtschaft leidet mehr und mehr darunter. Die Bevölkerung ist empört, kann aber herzlich wenig dagegen tun. Der beliebteste Spruch unter den Seglern, wenn wieder etwas nicht rund lief, war:" This is Africa." Dazu passt auch die Geschichte mit Rosmaries Kreditkarte:
Die Kreditkarte lief im Oktober ab, als wir noch auf der Überfahrt waren. So dachten wir es sei das Beste und Günstigste, wenn wir uns die Karte per Post, eingeschrieben von der Schweiz nach Südafrika senden lassen. Werden wir nie wieder tun! Abgeschickt in der Schweiz am 13.Dez.14, angekommen am 26.Jan 15! Der Brief hätte eigentlich im Postfach der Marina ankommen sollen, war dann aber auf einer ganz andern Poststelle gelandet, und die hatten keine Ahnung was sie damit machen sollten. Zum Glück war der Brief eingeschrieben, so hatte die Suchanfrage schlussendlich doch noch Erfolg und wir konnten den Brief dort abholen. Nachträglich hörten wir, dass die Postangestellten immer wieder streiken und ganz besonders über die Festtage!
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Vessel Name: Green Coral
Hailing Port: Basel
Crew: Rosmarie & Peter