Fata Morgana
28 July 2013 | Disko Bay
Line

Auf dem Weg von Qeqertarsuaq nach Ilulissat haben wir eine Fata Morgana gesehen. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in einer Eiswüste passieren kann; normalerweise sieht man Fata Morganas ja nur in Sandwüsten, jedenfalls dachte ich das.
Die Fata Morgana war in einem Streifen von scheinbarem Packeis eingebaut. Es sah aus, als würden einzelne Eisteile in der Luft schweben, während darunter nichts war. Es war ziemlich verschwommen, doch ich konnte trotzdem ein Foto schießen.
Als wir mit unserer „Libellule“ näherkamen, dachten wir zuerst, wir würden nie einen Weg durch diese eingeengten Eisberge finden. Und die Fata Morgana erschwerte es uns noch zusätzlich, zu sehen, ob der Eisstreifen weit nach vorne reichte. Irgendwie fanden wir am Schluss doch noch einen Weg, das Eis zu umgehen und zu den weit entfernten, bunten Häusern von Ilulissat zu gelangen.
Jedenfalls, dieses Ereignis hat mich angeregt, mehr über Fata Morganas zu erfahren. Eigentlich weiß ich nämlich gar nicht, wie das funktioniert – ich weiß nur, dass es etwas mit Licht und Sonne und Luftteilchen zu tun hat.
Bei näherem Recherchieren habe ich herausgefunden, wie so etwas tatsächlich passieren kann: Die Luft war wärmer als das Wasser. Dieser Kontrast, die Differenz von den beiden Temperaturen, lässt Dampf aufsteigen, der dann zu Wasserteilchen wird. Und wenn die Sonne durch diese Teilchen fällt, entsteht der Effekt einer Lupe, das heißt, wo der Sonnenstrahl hinfällt, scheint der Gegenstand viel grösser, als er es in Wirklichkeit ist. Dieser Vorgang lässt dann eine sogenannte Fata Morgana entstehen.
Es tönt zwar kompliziert, aber irgendwie macht es trotzdem einen Sinn. Eigentlich gleicht dieser Vorgang demder Entstehung eines Regenbogens.