Freunde
29 August 2017 | Schleuse Giselau, NOK, Deutschland
Kerstin
Eigentlich erreichen wir Deutschland offiziell ja erst am 16.09. zu unserer Ankunftsparty in Kappeln.
Geografisch muessen wir Deutschland vorher aber einmal queren. Wir wollen bis Mitte September noch nach Daenemark und da liegt uns Schleswig Holstein im Weg.
Und zwei Termine, die wir nicht bis dahin verschieben koennen/wollen.
Also NOK und ein kurzer Zwischenstopp in Rendsburg.
Nach einer Uebernachtung in Brunsbuettel goennen wir uns einen kurzen Kanaltag und machen an der Schleuse Gieselau fest. Aus rein nostalgischen Gruenden.
Jahrelang war Gieselau der Start- und Endpunkt fuer meine Ostsee Segelsaison. Im Winter lag mein kleines Boot in Hamburg, im Sommer in Kiel oder auf Fehmarn.
Gieselau war immer kalt und am Saisonende, das jedes Jahr so lange rausgezoegert wurde, wie es eben ging, hat es auch gerne mal geschneit.
Ergo war Gieselau auch immer einsam. Meist habe ich hier alleine gelegen. Mehr als eine Handvoll anderer Boote habe ich nie getroffen.
Jetzt haben wir Ende August. Gieselau ist trotzdem leer. Das liegt wohl auch an der Lage. Zwischen Brunsbuettel und Rendsburg stoppen hier nur die Kleinen, die Langsamen und die Fusslahmen.
Und die werden auch auf dem Nord-Ostsee-Kanal nicht mehr, sondern weniger.
Wir sind heute neben aller Nostalgie auch hier, weil wir ein ungestoertes Plaetzchen suchen um unser Doghouse zu schleifen. Aluminium auf Stahl geht bei uns selten mehr als ein paar Jahre gut, dann platzt die Farbe. Und diese paar Jahre sind um.
Gerade als wir unsere Arbeitsklamotten angezogen haben, tutet draussen ein Nebelhorn. Dreimal, viermal.......
"Boot vor Schleuse", denke ich. "Was tutet der so doof, er sieht doch die Lichtzeichen."
Draussen tutet es weiter und wird lauter. Ich steige den Niedergang hoch und sehe kein Boot. Dafuer kommen drei Spaziergaenger den Steg entlang.
Der erste sieht unserem Freund Klaus aehnlich, denke ich und steige wieder runter. Draussen tutet es weiter und ich begreife auf der letzten Niedergangsstufe, das der da draussen nicht nur aussieht wie Klaus.
Er ist es. Mit Nebelhorn, Brigitte und Reinhard. Und einer Flasche Sekt.
Helmut steht schon lachend an Deck. Alle Bootsarbeiten sind vergessen.
Der Sektkorken knallt, "Willkommen in Deutschland" lachen die drei.
"Wie habt ihr uns hier gefunden" wundern wir uns und erfahren, das sie unserem AIS Signal schon seit Tagen per App von Marinetraffic folgen. Klar, sind ja selber Weltumsegler.
Wir freuen uns riesig. Wenn man nach so vielen Jahren zurueck kommt und es sind noch Freunde da, ist das ein super Gefuehl.
Vielen Dank ihr drei! Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Party am 16.ten im Heimathafen!
Und das die drei sich nicht mit einer Ueberraschung zufrieden geben, haetten wir ahnen koennen.
Da kam noch was......