Squalls sind wohl das, was ein Ostseesegler als Schauerböen kennt. An sich nichts Weltbewegendes, wenn man vorbereitet ist. Und das waren wir. Wir lieben unser drittes Reff. Dann fühlt sich ein Squall wie Windstärke 3 an.
Vorausgesetzt man hat vorher die Genua ausreichend weggerollt, was die noch einzige kleine Herausforderung darstellt. Aber das geht mit unserer Automatik-Winsch einfach und schnell, und ist in der Zeit geschafft, in der sich der
Squall das erste Mal andeutet, bis zu den 30 Knoten und mehr, die er dann zu bieten hat. Die Regenschauer sind schön, da sie das Salz weg waschen. Wir legen dann die Sitzkissen in den Regen und stellen uns so, dass wir
möglichst viel abbekommen.
In der letzten Nacht gab es ungefähr 10 davon. Das hält wach.
Es tut uns so leid, dass wir das volle Potential der Milena Bonatti nicht ausschöpfen, und die Hoffnungen wohl nicht erfüllen werden, nicht Letzte zu werden. Denn die Anderen kommen jetzt auch gut voran, und selbst der Vorletzte der
ARC-Flottille ist noch mehrere hundert Seemeilen vor uns. Sei's drum, für uns ist es o.k., es tut uns nur leid für die Daheimgebliebenen, die die Schmach immer wieder auf dem Tracker anschauen müssen. Kopf hoch, uns geht's gut
und wir freuen uns, diesen Törn machen zu können. Und einer muss schließlich Letzter werden. Gerade heizt Petra oben durch die Nacht, immer im 3. Reff des Groß, bei 25 Knoten machen wir brav unsere 6 Knoten Fahrt. Dumm eben
nur, dass der Wind auch manchmal auf unter 20 Knoten abflaut, und dann sind viel mehr als 6 Knoten sind dann eben nicht drin. wir mit dem 3. Reff hoffnungslos untertakelt. Die Genua können wir ganz ausrollen, das hilft ein wenig,
aber viel mehr als 6 Knoten sind dann nicht drin. Und die Welle ist auch nicht ohne, so um die drei Meter. Die Wellenhöhe soll ab Morgen Abend noch zunehmen auf 5 Meter, mal sehen, wie das geht. Wird eine neue Erfahrung für
Milena Bonatti, nicht aber für uns.
Die nächsten Tage bleibt das Wetter rauh, viel Wind, immer so, dass wir auf der Ostsee dreimal nachdenken würden, ob wir rausfahren würden. Naja, dort kommt noch das An- und Ablegen dazu, damit haben wir hier keine
Probleme.
Irgendwie habe ich (Alfred) mir das Passatsegeln auf der Barfußroute anders vorgestellt. Abwarten und Tee trinken, macht Petra oben gerade, um sich ein wenig aufzuwärmen. Kommt vielleicht ja noch, das Barfußwetter, der Törn ist
ja noch lang. Irgendwann in den nächsten Stunden müssten wir die Distanz Saint Lucia auf unter 2000 Seemeile gedrückt haben. Ist doch schon mal was. Ach ja, der Titel bezieht sich auf unser Position: 25 N, 25 W. Hat man auch nicht so oft.