Wir wählten die sportliche Variante
23 November 2011 | Santa Cruz, La Palma
Jutta
... als Kurs von Tazacorte nach Santa Cruz de La Palma kreuzten bis in den Nachmittag gegen den Wind. Der Kampf war hart und wir gewannen nur langsam an Höhe, als wir die Nordwestküste von La Palma umschifften. In der ersten Hälfte des Tages hatte die Crew noch Spaß an den 3 Meter hohen Wellen und lernte hart am Wind zu segeln. Die Sonne begleitete uns noch ein Stück des Weges bis die Wolken, die hoch oben an den Bergen von La Palma klebten, uns beschatteten. Der Wind blies konstant aus Nordost und legte die Santa Maria, die mit fester Hand gehalten wurde, schräg aufs Wasser. Der Bug wurde bis auf das Deck von Wasser umspült und nach und nach setzten wir drei Reffs in das Groß-Segel.
Die Mannschaft wächst nun immer mehr zusammen und nimmt die Herausforderungen mit Humor und Gelassenheit. Ein paar müde Krieger und Kriegerinnen ziehen sich in den Decksalon zurück und ruhen während die anderen sich regelmäßig am Ruder ablösen. Das alles funktioniert wie von selbst. Mutig betreten einige von ihnen immer wieder das vordere Deck der schaukelnden Santa Maria, wenn dort Arbeit angesagt ist. Sie reffen das Groß in allen möglichen Größen bis auf das kleinste Format. Als sich zwischendurch das 2. Vorstag lockert stehen zwei aus der Manschaft in den fliegenden Wassertropfen dicht zusammen, um es zu befestigen. Behende laufen sie über das schaukelnde Schiff, klicken ihre Livebelts ein, um sich an Deck zu sichern.
Als die Nordwestspitze der Insel nicht an uns vorbeiziehen wollte und an Land die Mittagssiesta schon längst vorüber war, werfen wir den guten Dieselmotor der Santa Maria an und nehmen den kürzesten Kurs direkt gegen den Wind. Die Maschine hilft uns schneller voran zu kommen und brummt väterlich im Hintergrund, während wir ein wenig verschnaufen.
Am Abend bringt uns dann eine Brise achterlicher Wind in den Hafen und wir schenken ihm unsere ganze Segelfläche von der Fock bis zum Großsegel. So schaukeln wir noch die letzten Stunden vor dem Wind bis zum Hafen. Nach 11 Stunden Fahrt erreichen wir müde bei einer kühlen Brise endlich den großen Hafen von Santa Cruz auf La Palma. Dort erwarten uns schon die warmen Duschen und ein leckeres Essen im Hafenrestaurant.
Wir machen Dich, Santa Maria direkt vor der Hafenbar fest und werden mit einer lautstarken Fußballreportage, die wir vom Deck aus auf dem großen Bildschirm verfolgen können, empfangen.
Als sie sicher am schwimmenden Steg vertaut ist, hören wir die Jubelrufe aus dem Lautsprecher. „Toooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooor."
Und wie geht es dir Santa Maria?