Hallo Welt!
25 December 2011 | La Gomera
Marina
Die letzte und die neue Segelwoche
Nachdem der Text für den letzten Blog irgendwie im Nirvana verschwunden ist, versuchen wir es erneut.
Die letzte Woche begann am 17. Dezember damit, dass das Schiff nicht da lag, wo es liegen sollte, also nicht in Santa Cruz de la Palma. Hätten wir schon am Flughafen unsere Handys angeschaltet…. . wir hätten es eher wissen können und uns gleich auf den Weg nach Tazacorte machen können. So kamen wir zu einer ca. 2 stündigen Busfahrt quer über diese wunderschöne Insel.
Im Hafen angekommen wurden wir bereits erwartet. Wir durften aber auch feststellen, dass die Crew unvollständig bleiben wird- ein Mitsegler hatte seinen Flug verpasst und gleich die ganze Woche gecancelt- schade, besonders für ihn. Viele Grüße an dieser Stelle.
Nach einem kurzen Einkauf gingen wir direkt an der Promenade essen- so muss Urlaub beginnen.
Der nächste Tag sollte es aber dann in sich haben.
Wir hatten la Palma zu umrunden, entschieden uns dies nördlich zu tun und bekamen kräftig einen „auf die Mütze“. Nachdem es ganz gemächlich los ging, Jeans und T-Shirt die geeignete Kleidung schien, dauerte es nicht lange und es brieste ordentlich auf, mit dem Resultat, dass wir gleich mal kräftig atlantikgespült waren. Ab jetzt ging es leider auch 2/3 der Crew nicht soooo gut. Das Gleichgewichtsorgan möchte sich gerne langsam gewöhnen, nicht mit Wellen von 2-3 Metern und Wind mit Boen in Stärke 8. Irgendwie schafften wir es dann nach 14 Stunden in Santa Cruz de la Palma anzulegen und gutgelaunt ein Anlegebier zu trinken. Mit festem Boden unter den Füßen ist gleich alles wieder gut.
Am folgenden Tag war die Vorhersage schlecht, so entschlossen wir uns für einen Landtag. Schnell mal ein Auto gemietet, so konnte es los gehen. Bei der Beschaffung einer Karte erklärte der Herr bei der Touristeninformation, dass es nicht lohnen würde zum Vulkankrater hochzufahren, es seien 1° C und keine Sicht. Also fuhren wir erst einmal die Straße gen Norden. Dort liegt ein Hafen, über den wir gelesen haben, dass man ihn gerne einmal ansehen, aber nicht anlaufen soll. Wir ahnten warum- Wellen können schon enorme Kräfte entwickeln… .
Nachmittags sind wir durch eine total beeindruckende Flora, über wahnsinnige Schluchten und durch eine atemberaubende Landschaft hoch zum Krater gefahren. Der Herr in der Touri Info hatte übertrieben, es waren 5° C und g a r keine Sicht.
Trotzdem wir wußten, wir sind an einem seltenen Ort, dieser Krater ist mit 25 Km wirklich sehr groß, wir konnten ihn ahnen. Überhaupt ist La Palma eine Insel der Superlative: es ist auf die Höhe gesehen die steilste Insel weltweit, hat einen riesigen Vulkankrater (ca. 1600 m tief) und es gibt den, wie wir denken, wohl kleinsten Ikea der Welt- bei uns ist manche Tankstelle größer.
Am nächsten Tag ging es dann be i immer noch ordentlichem Wind nach Gomera ins Valle Gran Rey. Dort genossen wir bei einer Flasche Wein und Digerido- Klängen den Sonnenuntergang und unser Leben.
Ein eher kurzer Trip bei hervorragendem Sonnenschein brachte uns nach San Sebastian, wo wir ein wenig am Schiff rumbastelten. Insgesamt können wir feststellen, dass der Wein abends schmeckt und wir viel Spaß haben.
Die Überfahrt nach Teneriffa begann sehr zügig, mit ca. 8 Knoten ging es los, so dass wir dachten, dass dies dann eine schnelle Reise werden wird. Aber man soll den Tag ja bekanntlich nicht vor dem Abend loben- der Wind schlief zwischendurch mal ein, wir motorten eine Weile und segelten dann am Nachmittag noch nach Las Galletas. Auf dieser Überfahrt sahen wir „unsere“ ersten Pilotwale dieser Reise.
Freitag besahen wir uns Teneriffa dann landseitig, was so ganz anders ist als La Palma. Wir fuhren nach St. Cruz in den Norden, kauften schon mal ein bißchen für Heilig Abend im Mercado Nuestra Señora de Africa ein und fuhren dann hinauf auf den Teide. Auf diesem Weg kommt man durch unterschiedlichste Landschaften- von sehr grün bis sehr karg. Das letzte Stück bis fast zur Spitze erreicht man per Seilbahn (ca. 1000 Höhenmeter), die zwar wirklich viel Geld kostet, aber es lohnt sich, wenn man schon mal hier ist dort auch hochzufahren. Die Aussicht ist grandios.
Auf dem Rückweg haben wir dann einen Großeinkauf für die neue Crew, also 8 Leute gemacht. Da Weihnachten vor der Tür steht, mussten wir für 3 Tage im Voraus denken und einkaufen, obwohl wir nicht wussten, ob Vegetarier oder Allergiker an Bord kommen, geschweige denn irgendwelche Vorlieben kannten.
Heiligabend verabschiedeten wir uns am Vormittag vom einzig wahren „Fit um La Palma Segler“ (auch Dir liebe Grüße)und es kam dann im Laufe des Tages die neue Crew. Zur Feier des Tages gab es Bonito an Rote Bete Carpaccio mit Meerettichschaum mit Kartoffeln und Broccoli, wirklich ein feines Essen. Zum Nachtisch gab es dann die von zwei Mitseglern mitgebrachten (lila) Weihnachtsmänner, die dann doch nicht fehlen dürfen.
Wir sind nun eine Crew aus überwiegend Wiederholungstätern, die mal wieder Lust haben auf der Santa unterwegs zu sein und genau so sind wir heute nach San Sebastian auf Gomera gefahren.
Heute am ersten Weihnachtstag werden wir Kaninchen Kanarische Art (Conejo en Salmorejo) mit Bohnen und Papas Arrugadas, den typisch kanarischen Kartoffeln, essen.
Wir werden den Abend genießen und Euch weiter berichten.
Viele Grüße aus Gomera und direkt von der „Santa Maria“