Ehrenrunde
13 January 2014 | San Sebastian
Deike
Heute war ein verrückter Segeltag. Die Vorhersage kündigte NE 5-6 an und wir wollten nach Valle Gran Rey - aber nördlich um die Insel herum. Da ja 4 meiner sechs Gäste keinerlei Segelerfahrung haben, entschieden wir, dass wir erst einmal die Nase nach draußen stecken und erkunden, welche Verhältnisse wirklich herrschen. Da meine kleine Fock gerade "auf Urlaub" beim Segelmacher ist, fuhren wir mit Arbeitsfock und 2. Reff, was in der Düse eine grenzwertige Besegelung war. Der Rudergänger hatte viel Arbeit, um das Schiff hoch am Wind zu halten. Wir hatten eigentlich schon entschieden, dass wir doch umkehren und die Insel südlich umrunden wollten, aber andere Mitsegler wollten doch auch einmal das Gefühl beim Rudergeehn erleben. Wenig später wurde der Wind weniger und drehte auch leicht, so dass wir fast einen Anlieger um die Nordspitze herum hatten. Also probierten wir diese Variante auch aus, aber das Schiff war äußerst bockig und lief nicht. Wir waren erst spät losgekommen und merkten, dass die Nordroute uns bis in die Nacht hinein beschäftigen würde. Also gaben wir dieses Vorhaben auf und beschlossen, noch ein wenig Spaßsegeln zu machen, um dann nach San Sebastian zurück zu kehren. Nur hatten wir die Rechnung ohne den Wind gemacht, zuerst frischte ernoch einmal tüchtig auf, um dann entgegen aller Vorhersagen plötzlich ganz und gar zu verschwinden. Soweit das Auge reichte platte See, keine einzige Schaumkrone, nur noch sacht gekräuseltes Wasser. Die Folge davon war ein ausgiebiger Badestop den drei der Männer nutzten und viel Spaß daran hatten, sich hinterherziehen zu lassen.
Schlussendlich dann auf gen Hafen, es waren noch ca. 5sm. 3sm vor dem Hafen war er dann plötzlich wieder da, der Wind. Schaumkronen soweit das Auge reichte und fliegendes Wasser für uns. Wir haben davon Abstand genommen, noch einmal Segel zu setzen, sondern machten uns so schnell als möglich auf den Weg in den Hafen. Markus hat die Santa dann ebenso liebevoll wie gekonnt an den Steg gebracht.
Und die gute Nachricht: beim Segeln in all den unterschiedlichen Wellen ist niemand seekrank geworden. Stattdessen hatten alle Spaß, ich blickte in glänzende Augenpaare. Erst als wir beim Badestop in der Welle dümpelten meldeten sich einige Mägen.