Kroenender Abschluss
18 January 2014 | San Miguel
Deike

Der Küstenabschnitt vor Puerto Mogan ist bekannt für seine Düse, aber ist sie morgens kurz nach Neun schon da? Diese Frage galt es heute zu klären und wir wurden nicht enttäuscht.
Während erst einmal Leichtwindsegeln angesagt war, frischte es wie üblich recht plötzlich auf, allerdings wurden wir von den oft vorherrschenden 7 Bf. verschont, so kurz nach dem Frühstück wäre das auch zuviel Stress gewesen.
Stattdessen waren 4Bf. vorhanden, die uns schnell auf 8 kn über Grund beschleunigten. Wenig spaeter reduzierten wir dann auf das Grosssegel und es frischte weiter auf, so dass wir nur unter Gross 7kn fuhren.
Als die Düse sich dem Ende neigte, setzen wir die Arbeitsfock und weiter ging die Rauschefahrt. Das Schiff lief, mit einem Schrick in den Schoten, wie auf Schienen und stürmte dahin. Die See zeigte einzelne Schaumkronen, die im Sonnenschein das tiefe Blau des Meeres wunderbar akzentuierten. Der jeweilige Rudergänger hatte glänzende Augen, denn der Wind blieb uns ueber viele Meilen gewogen und die Santa machte Meile über Meile gut.
Am spaeten Mittag dann war er recht plötzlich weg, der Wind. Ein chaotisches Wellenbild zeugte von herannahenden Änderungen und nachdem wir eine halbe Stunde motort waren blies es plötzlich wieder, aber nicht mehr aus NE sondern aus SE. Das focht uns natuerlich nicht weiter an und ich freute mich insgeheim über die Leistungen meiner Rudergänger, die die konkurrierenden Wellen - Dünung aus NE und Windsee aus SE - wunderbar aussteuerten.
Und dann kamen sie doch noch, die Delphine. Ganz dicht um das Schiff herum schwammen sie und spielten in unserer Bugwelle. Es war eine grosse Delphinschule, die um uns herum Faxen machte. Meine Crew saß mit glücklichen Gesichtern auf dem Vorschiff und schauten diesen wunderbaren Tieren zu.
Der Wind blieb uns bis kurz vor den Hafen gewogen, dann schlief er ein und wir nutzten die Motorstrecke, um Vor- und Grosssegel wegzupacken bzw. schoen aufzutuchen.
Das Festmacherbier haben wir uns mit einer Durchschnittsgeschwindigleit von 6kn wirklich verdient.
Den Abend beschlossen wir mit einem gemeinsamen Essen und genossen eine herrliche Fisch- bzw. Fleischplatte. Morgen Früh heisst es dann Abschied nehmen von einer Crew, mit der ich wirklich gerne gesegelt bin. Es war ein entspanntes, humorvolles, von seglerischen Ambitionen gepraegtes Miteinander, bei dem immer auch Rücksicht genommen wurde. Wir haben viel gelacht und uns miteinander am Segeln gefreut.