Atlantik
02 May 2014 | bald am Ziel
Deike
Der gestrige Tag ging mit viel WInd zu Ende. Man könnte meinen, der ATlantik wollte noch mal kurz zeigen, dass er kein Badesee ist und Kaffeesegeln die Ausnahme.
In die Nacht hinein ging es mit drittem Reff und gereffter Fock und 3m Welle bei N 6, in Böen auch mal mehr. Gemütlich ist anders. Solange die Wellen noch zu Sehen waren, machte es riesigen Spass, sie auszufahren und so möglichst wenig Wasser in die Plicht zu bekommen, gleichzeitig aber speed und Höhe nicht zu verlieren. Nachts war dies natürlich etwas anders, da kam dann doch eine ganze Menge Atlantik in der Plicht an... Immerhin wölbte sich noch einmal ein wunderbarer Sternenhimmel über uns, der soviel mehr Sterne zeigt, als dies in besiedelten Gebieten der Fall ist - herrlich!
Auch mussten wir auf Svens Dienste als Wachgänger verzichten, der arme Kerl hat sich bei der Vorschiffsarbeit den rechten Arm gestaucht o.ä. Glücklicherweise geht es ihm aber ansonsten gut und er trägt die eingeschränkte Funkton seiner rechten Hand mit Fassung. Es ist gar nicht so einfach, sich auf einem bockenden Schiff einhändig fortzubewegen...
Gegen 2 Uhr fiel dann die Entscheidung, das Kreuzen aufzugeben und auf möglichst direktem Wege gen Lissabon zu fahren. Meine Annahme, dass Wind und Welle in Küstennähe abnehmen würden, erwies sich als richtig und so konnten wir unter Motor fast gerade Kurs auf die Mündung des Tejo nehmen. Die Crew fand diese Lösung gut, denn nun möchten alle einfach ankommen.
Unterdessen wölbt sich ein strahlend blauer Himmel über uns, die Sonne wärmt und trocknet langsam und wir hoffen, am späten Nachmittag fest zu sein.