Fifty shades of grey
19 July 2015 | Orkney Islands
Deike

Wieder ist es grau um uns herum, als wir aufstehen. Zum Auslaufen bleibt es diesig, die umliegende Landschaft verbirgt sich hinter unterschiedlich grauen, wabernden Massen. Umso glücklicher sind wir, dass wenigstens Wind ist und, wie angesagt, aus Nord.
Nico bringt uns gekonnt von unserem Nachbarn weg und aus dem Hafen, die Zeit des Gegenwindes reicht gerade, um das Schiff segelklar zu machen. Dann rauschen wir mit halbem Wind zwischen den Inseln durch, die Logge zeigt um die 8 Knoten an.
Graue Landmassen ziehen an uns vorüber und bleiben achteraus. Schade, wir hätten uns gerne auch die anderen Inseln wenigstens von Ferne angesehen.
Als wir nach Süden abbiegen können haben wir sehr achterlichen Wind und so segeln wir Schmetterling. Zweites Reff und Arbeitsfock stehen gut und Santa läuft mit um die sechs Knoten. Später lässt der Wind nach und wir reffen aus. Meine Rudergänger geben alles und die Segel stehen gut.
Der gefürchtete Pentland Firth bleibt weit an Steuerbord liegen, Muckle Skerry ein undeutlicher Schatten im Regengrau. Fast den ganzen Tag über nieselt es leicht.
Nach nur 34sm ist der Segeltraum vorbei, der Wind weg. Nun laufen wir unter Motor über die bleigraue See in den Moray Firth und gen Inverness. Die Sicht bleibt bescheiden, nur undeutlich ist das Land an Steuerbord zu erkennen.