Caledonian Canal 2. Teil
24 July 2015 | Corpach
Deike

Der weitere Verlauf des Kanals blieb wetterseitig ebenso wechselhaft, wie die Landschaft abwechslungsreich. Besonders gut gefallen hat uns allen Loch Lochy. Die Landschaft erschien uns etwas weniger schroff als rund um Loch Ness, die Berge nicht ganz so steil, das Wasser nicht ganz so schwarz. An seinem Ende war auch unsere Weiterfahrt nicht mehr möglich, die Schleusen und Brücken werden nur bis 18 Uhr betreut, danach ist Nachtruhe.
So lagen wir also an einem Steg mitten in der Landschaft, der nächste Pub wäre 4 Meilen weg gewesen und so haben wir wieder einmal den Ausblick aus unserem Deckssalon genossen und das Festmacherbier gerne an Bord getrunken. Natürlich haben wir uns noch weiteren Whiskys gewidmet, deren Destillen wir auf unserem Weg passiert haben, Scapa aus Orkney, Old Pulteney aus Wick und noch einmal Highland Park. Natürlich nicht alle an einem Abend
In den Kanalabschnitten glitten wir so eng durch die Landschaft, dass die Farne zum Greifen nahe schienen. Verkehr war wenig, ausser unseren Schleusennachbarn sahen wir wenig andere Fahrzeuge.
Am Kopf von Neptuns Staircase verbrachten wir die Mittagspause, bevor der stundenlange Abstieg gen Meer begann. Runter ging schneller als hoch, aber mit den 8 Schleusen waren wir trotzdem den Nachmittag über gut beschäftigt. Am Fuße angekommen, hatten wir noch das Vergnügen, den "Jacobite Train" vorbeifahren zu sehen, ein Dampflok getriebener Zug, der eine der landschaftlich schönsten Strecken Europas von Fort William nach Mallaig. Viele Ausblicke sind aus den Harry Potter FIlmen bekannt.
Weitere zwei Schleusen trennten uns von Corpach und der Möglichkeit zu tanken. Glücklicherweise hatte die Tankstelle gerade Sprit bekommen, denn erst hiess es, es gäbe keinen. Das hätte mich in die Bredouille gebracht, aus der der freundliche Skipper der Bloodhound - einer ehemaligen königlichen Rennjacht, die heute von einem Verein betrieben wird und uns über weite Strecken des Kanals begleitete - uns sonst geholfen hätte. Überhaupt haben wir in Schottland nur freundliche, aufgeschlossene und hilfsbereite Menschen getroffen. Vorausgesetzt wir waren in der Lage, sie zu verstehen, das hier gesprochene hat mit Englisch oft nicht soviel gemein.