ARIES DREAM

21 June 2020 | Sta.Cruz de Tenerife, SPANIEN
23 February 2020 | Sta.Cruz de Tenerife, ISLAS CANARIAS
26 May 2014 | Zakynthos City Harbour Marina
24 May 2014 | Akrotiri Bay of Santorini
01 May 2014 | D-Marin Turgutreis / Türkiye
24 October 2013 | 35 31.12´N
29 August 2013 | Messina IT
15 July 2013 | Taormina Sizilien
03 May 2013 | D-Marin Didim /TR
28 February 2013 | D-Marin Didim
17 February 2013 | D-Marin Didim
27 December 2012 | Hafen Santa Cruz de Tenerife
27 December 2012 | Kurs Sta. Cruz de Tenerife
27 December 2012 | Nordwestlich Lanzarote
27 December 2012 | Madeira querab
27 December 2012 | auf hoher See querab Gibraltar
27 December 2012 | Unter Segel auf Hoher See
27 December 2012 | querab Cabo San Vicente
27 December 2012 | Coastline of Portugal
27 December 2012 | Auslaufend Vigo Hafen

Family Sailing Didim-Antalya

30 June 2012 | Antalya Celebi Marina
Rene Hertel


Family Sailing Didim-Antalya

Am 13.06.2012 startet die ARIES DREAM Einhand von Didim nach Turgutreis. Bei leichtem NW-Wind (5-6 kn) wird zum ersten Mal der neue Genacker angeschlagen und ausgerollt. Da im Top das Kopfprofil am Genua-Topbeschlag ansteht, öffnet sich der Genacker erst vollständig nach leichtem Fieren des Falls. Bei 9 kn scheinbarem Wind erreiche ich SOG 5,6 das ist für unser 19to Schiff recht zufriedenstellend. Ein zweites Boot sieht mein Manöver und versucht es gleichermaßen. Er legt sich auf meine Kiellinie aber der Abstand vergrößert sich binnen weniger Minuten und das erfreut einen alt gedienten Regattasegler nach der Formel: 2 Segelboote = 1 Regatta.
Beim Anlaufen auf die Marina Turgutreis muss ich mit dem Furler etwas spielen, bis sich das Tuch „einigermaßen“ gleichmäßig aufrollt. Dieses System sollte mir noch etwas Kopfzerbrechen bereiten. Nachdem die ganze Mimik wieder im Segelsack verstaut ist, stelle ich fest, dass beim Einparken in der Turgutreis D-Marin das Bugstrahlruder nur auf eine Seite reagiert jedoch mit der Marina-Crew geschieht alles Weitere ganz problemlos.
Mein Vorschoter J holt mich mit dem Auto in der Marina ab und wir fahren zu diversen Supermärkten um unseren Proviant, Wasser und Getränke für die kommenden Wochen
aufzufüllen. Nach einer Nacht im Bett zuhause und einige Runden im Swimmingpool holen wir unsere Mitsegler, Schwester und Schwager, vom Flughafen ab und beenden am nächsten Morgen unseren Landaufenthalt mit dem Auslaufen Kurs Süd in Richtung
Kos.
Ohne Klarierung in der Marina segeln wir bis zu den heißen Quellen an der Ostküste der Insel und ankern 100m vor den Quellen, die wir schwimmend erreichen. Mit jedem Schwimmzug wird das Wasser wärmer und in dem Naturstein-Kessel erreich es dann 37-38° was in 15 min Intervallen durch eine Sprung ins Meer unterbrochen wird.
Wieder an Bord hat der /die Vorschoter/in Juanita ein köstliches Frühstück vorbereitet
und soll uns für den kommenden Segeltag stärken. Bei Winden bis 20kn erreichen wir
über Knidos die insel Symi, wo wir in der Kloster-Bucht Panormitis einen ruhigen Ankerplatz finden.
Hier wird erstmals unser neuer MAGMA Gas Grill eingeweiht und getestet. In Verbindung mit der senkrechten Bimini Stütze und der damit verbundenen variablen
Arbeits und Verstau – Möglichkeit ist diese Anschaffung eine ideale Koch- und Grill- Alternative.
Der nächste Tag führt uns zur autofreien Bucht Bozuk Kale die von einer Burgruine auf der Westhuk bewacht wird. Innerhalb der Bucht im nördlichen Scheitel ist sicheres Festmachen am Steg von Alex vor dem Loryma Restaurant gewährleistet.
Alex (richtiger Name BEKIR, GSM 0533 343 42 64 ) kenne ich aus der Zeit, als er mit 15 Jahren auf einem wackeligen, zusammengeflicktem Ruderboot in der Nachbarbucht Serce Liman den Seglern die Landleinen abnahm und sicher an den Felsen vertäute. Danach kam er zum Schiff zurückgerudert und pries in 6 Sprachen seine wenigen Habseligkeiten wie Honig, Feigen, manchmal Obst und Fisch oder diverse Handarbeiten an. Man konnte seinem natürlichen Charme nicht widerstehen und oftmals hat er uns mit Einkäufen im Dorf aus der Klemme geholfen oder auch einmal eine Bauchtänzerin mit Musikern für einen prominenten Gast an Bord organisiert. Inzwischen ist er beim Militär gewesen und hat nun mit 27 Jahren sein eigenes Restaurant und Freunde in aller Welt. Mich bezeichnet er als seine deutsche Familie.
Wir hatten ein köstliches Candellight Dinner mit diversen Vorspeisen, Fisch und Lobster satt und Rotwein bis zum Abwinken.

Am nächsten Morgen ein kurzer Motortrip in die Bucht Serce Liman und Ankern mit Landleine (selbst ausgebracht) auf der westlichen Süd-Flanke. Schorcheln und Aufspüren von Amphoren – Resten ist hier angesagt, jedoch nicht anfassen und mitnehmen. Von dieser Bucht stammt der Großteil an geborgenen Artefakten, die heute im Meeresarchiologischen Museum von Bodrum in der Burg St. Peter untergebracht sind.Der Anker hielt jedoch den einfallenden Böen nicht stand und wir verlegten an die NW Seite. Der Erste Abend Mit OK – Spiel war für alle An Bord der krönende Tagesabschluss.
Um 09:30 laufen wir aus dieser malerischen Bucht aus und stehen gegen 13:00 vor der Einfahrt des antiken Hafens von Rhodos. Wild gestikulierend steht ein gelbes T-shirt am
seewärtigen Molenkopf und beim näherkommen sehe ich ein Walkie-Talkie an seinem Shorts-Gürtel. „Marina is closed, Marina full“ sind seine unaufhaltsamen Rufe, aber kein UKW-Kontakt zur Marina. Ohh heiteres, armes Griechenland !
Ich möchte mich trotzdem vom Zustand des Hafens überzeugen und sehe, nach dem unter Protest einfahrend, mindestens 4 leere Liegeplätze. ALLE Reserviert !!
Welcome in Hellas.
Um unnötigen Stress meiner Mitsegler zu vermeiden, drehe ich bei und verlasse diesen ungastlichen Ort. Ich nehme Kurs auf den Industriehafen, wo ich in der Vergangenheit, jedoch mit weitaus größeren Schiffseinheiten immer Glück hatte. Jetzt liegen hier auch wieder einige Mega-Yachten aber die Lücken dazwischen würden mir
mit meinem „nur“ 5 m breiten Schiffchen durchaus genügen. – Fehlanzeige – alles reserviert. Welcome in Hellas.
Inzwischen bläst es mit kräftigen 22-28kn aus West über die Insel und ein Ankerliegen ist eine ungemütliche Sache, wenn keine Schutzbucht erreichbar ist. Von meinem Freund Udo Hinnerkopf www.insidersegeln.de hatte ich gelesen, dass die seit 10Jahren im Bau befindliche neue Yacht - Marina nun der Fertigstellung entgegeneilt (er vergas jedoch zu bemerken, dass der Begriff „eilt“ nicht im griechischen Vokabular enthalten ist). Auf einem riesigen Gelände sind verschiedenste menschenleere Baustellen zu sehen. Eine Baumaschine transportiert gerade schwarze Plastikrohre von A nach B und 5 Menschen sind irgendwo im Schatten auszumachen. Im weitläufigen Hafenbecken sind komplette Schwimmstege mit Pollern und Stromtürmchen montiert – aber Boots - und Menschenleer. (Nur am Rande sei bemerkt, dass die ca. 800 Liegeplätze große D-Marin Didim mit allen technischen und Service -Einrichtungen nach 3 Jahren Bauzeit zum Betrieb freigegeben wurde.)
Am westlichen Molenkopf soll wohl ein Anmeldepunkt installiert werden und hier finden wir einen windgeschützten Liegeort wo wir längsseits festmachen können. Niemand kommt oder schenkt uns besondere Aufmerksamkeit was bedeutet, dass wir diese eine Nacht hier liegen können. Nachdem wir das Boot sicher vertäut, alle Luken gesichert und das Boot verschlossen ist, machen wir uns auf den Weg in die malerische Altstadt.
Das mit - geschobene Klapprad bringt mich schnell zum Hafenamt, wo ich einklarieren kann. Die Crew sitzt inzwischen auf dem Restaurantbalkon einer Giros-Bude und ergötzt sich am Anblik der Touristenströme , die unter ihnen vorbeiziehen. Die trotzdem spürbare mittelalterliche Atmosphäre nimmt uns jedoch erst in den versteckten Gassen
ohne Souvenirläden in ihren Bann und wir finden die versteckten Hinweise auf die Schicksal trächtigen Momente der Vergangenheit. Hier das Türkenviertel, dort die Judenstrasse. Das spanische Haus von der Königin Sophia 2002 besucht oder den alten Glockenturm mit Blick über die Dächer von Rhodos. Wie schnell verlosch die Macht der Tempelritter unter den Belagerungen der Osmanen. Nach vielen Kreuz – und Querwegen finden wir wieder den Weg aus den riesigen Wall Anlagen und gehen wieder

nach Justierung des inneren Kompasses in Richtung neue Marina. Hier angekommen ist das Maschendraht-Tor mit einem riesigen Vorhängeschloss unüberwindlich geschlossen, aber direkt neben dem Tor ist der Bauzaun mannshoch und breit geöffnet
und wir können hindurchschlüpfen. Zurück am Schiff ist alles unberührt und unversehrt.
Da das Licht für brauchbare Fotos auch nicht mehr besser zu werden scheint , mache ich mit dem Klapprad eine Fotorunde um das Hafenbecken und finde dabei auch noch eine intakte Wasserleitung. Leider ist unser Liegeplatz zu weit entfernt, sollte aber trotzdem Beachtung finden. Nach einer weiteren Stunde kommt ein schwarz gekleideter
Mensch zielgerichtet zum Schiff und meint, wir dürfen nicht in der Marina liegen. Meinen Einwand, dass wir ja VOR der Marina liegen macht ihn etwas unsicher und er sagt, dass wir am nächsten morgen gehen müssten. Das genügt uns : Welcome in Hellas.
Am nächsten Morgen 19.06.2012 nach Fahrrad – Check-out und frischen Brötchen laufen wir aus in Richtung Göcek wo wir nach 6 Segelstunden im Archipel in der Kapi Koyu Bucht festmachen. In den letzten 4 Jahren hat sich hier einiges verändert. Ein langer Holzsteg am östlichen Ufer ist nun eine beliebte Anlegestelle für Chartersegler geworden, die nach der Bootsübernahme in Göcek hier ihre ersten Anlandungen - begleitet von vielen Augen und noch mehr Stimmen - üben. Ein Internationales Stimmengewirr macht die früher einmal beschauliche Bucht zu einem belebten Großstadtbahnhof.
Am nächsten Morgen, wir wollen noch etwas tanken und Wasser aufnehmen verlegen wir nach Göcek zur Yachtclub Tankstelle im hintersten Buchtwinkel. Da vor und hinter der Anlegestelle Hindernisse bzw. Catamarane liegen, muss ich um längsseits anzulegen bereits 10 m vor der Tankstelle parallel zum stehen kommen. Jetzt hilft mir das festgesetzte Großsegel den leisen Windhauch aus ost zu nutzen um ein Bilderbuchmanöver zu fahren. Alles gelingt ohne laute Stimmen und Schrammen und an Bord ist die Berührung der Fender mit dem Steg nicht spürbar. Ein Lob auch an die Mannschaft für die sorgfältige Leinenarbeit. Getankt 212 Liter Diesel für 810 TL ????
Welcome in Turkiye. Wir wollen raus aus dem Trubel und segeln in langen Kreuzschlägen in Richtung Karakören, zum Ölü Deniz, vorbei an Gemiler Reede wo die
ganze Insel voller antiker Ruinen steht und am Ufer die Reste alter Schiffswerften erkennbar sind. Auch hier ist viel Touristenverkehr mit Banana-Booten und aufdringlichen Eisverkäufern. Also fahren wir zu einem ruhigen Liegeplatz wo wir die Nacht verbringen. (Geheimtip: Paradise Bay)
Da der Wind nicht mitspielen will und ein unangenehmer Schwell aus verschiedenen Richtungen besteht, fahren wir unter Maschine mit 2000 rpM bei 7 kn beide Schleppangeln aus in Erwartung einer weiteren Grill Aktion. Der gesamte Toern
verblieb uns, ohne auch nur einen einzigen Fisch zu fangen oder einen einzigen Delphin gesehen zu haben. Wir sind jedoch mehrfach an großen Schildkröten vorbeigesegelt.
Unser Kurs führt uns vorbei an der malerischen Felsenküste vor dem langen Sandstrand von Patara über Kalkan zur letzten EURO Bastion, dem griechischen Kastelhorizon. Der Wirt des Ufer-Restaurants wikt uns heran und der Anker fällt auf
15m. Kaum festgemacht stehen 4 Gläser gekühlten Weißwein auf einem Tisch im Schatten seiner Weinlaube. „ Kalimera ,das geht auf’s Haus“ frohlockt er mit der Aussicht auf hungrige und durstige Segler. Was er jedoch nicht weiß, ist die Tatsache, dass unsere beiden Damen ausgefuchste Gourmet-Köche sind, die Ihm genau sagen werden was auf den Tisch kommt. Ganz sicher ist, dass sein 3Kg Zackenbarsch unbestimmten Alters nicht an unserem Tisch sein Dasein beendet. Was er uns servierte, waren fein geschnittene Oktopus –Scheibchen mit klitzekleinen Krabben in Oliven-Knoblauchsud gebraten . Dazu einen staubtrockenen Weißwein - ein Hochgenuss mediterraner Küche.

Nach dem Ausklarieren machen wir uns auf den Weg zwischen Inseln und Klippen zurück in die Türkei, runden Ulu Burnu und sind nach kurzer Motorfahrt in der Einfahrt zur Reede von Kekova. Hier schleichen wir vorbei an der touristenüberfüllten Bucht des antiken Xera wo man schnorchelnd über die alten Fußböden der versunkenen Häuser gleiten kann. Unzählige Amphoren liegen etwas außerhalb fest mit dem Meeresboden verwachsen und können mit Glasboden-Booten besichtigt werden. Wir finden einen Stegplatz in Kale längsseits bei Hassan Roma Restaurant den ich auch von früheren Besuchen gut kenne. Er bietet gute Qualität zu fairen Preisen und der Weg zur Burgruine ist gut erreichbar. Schwägerin und Schwager scheuen keine Mühe und krabbeln bei gut 30°Cel. Die vielen Treppen und Eselspfade hinauf zur Burg. Ich wate auf das kleine Halbinsel Eiland um ein Foto mit dem schwimmenden Sarkophagen zu machen aber da kommen mir 2 sehr fotogene Enten vor die Linse. Nach dem Ausgezeichneten Fisch – Dinner bei Hassan mache ich noch eine Nachtaufnahme mit kaputtem Stativ von der beleuchteten Burg.
Am nächsten Morgen verlegen wir uns in die Lagune hinein und ankern direkt vor den steinernen Sarkophagen, die hier aus einem Stück aus den Felsen gehauen wurden.
Der Abend wird mit der köstlichen Fischsuppe von Hassan in Kaleücagiz abgerundet.
Mit Großsegel und Genua und wenigen Kreuzschlägen verlassen wir Kekova Reede
am nächsten Morgen in Richtung Antalya, vorbei an Finike in den Cavuz Liman wo wir vor Anker die Nacht verbringen.
Weiter geht es am nächsten Morgen mit Motorfahrt wo wir vor Olympos den Anker fallen lassen. Ein ausgedehnter Besuch der Ruinen ist angesagt. Da das Schiff nicht unbemannt vor Anker liegen darf, bleiben Skipper und Skipperin an Bord und der Rest der Familie wird „ausgebootet“. Ein Charter-Gulet Kapitän kommt schwimmend zu unserem Schiff und bittet um einen Fähr-Dienst seiner Gäste vom Land zurück auf das Schiff. Mit 8 Personen auf unserem 3,20m Rib sind wir an der Grenze der Zuladung angelangt und sicher gelangen 8 russische Touristen wieder an Bord. Zum Dank reicht mir der Skipper eine Flasche gekühlten türkischen Weißwein bester Qualität. Nach 4 Stunden stehen unsere Hobby-Archeologen strahlend vor Begeisterung, schwitzend vor Hitze und müde winkend am Strand. Was sie gesehen und erlebt hatten, kam in einem nimmer endenden Redeschwall aus ihnen heraus. Die Nacht verbringen wir in der Südbucht von Phaselis, die wir gegen 18:30 erreichen.
Wir ankern am Fuße des Lykischen Olymps und sind bis 9:00 nahezu alleine. Roma und Klaus werden zur Besichtigung der antiken Stadt ausgebootet aber bereits auf der Rückfahrt zum Schiff nähern sich die ersten Touristen-Gulets. Nach einer Stunde zähle ich 20 abenteuerlich dekorierte Touristenschiffe die mit voller Lautstärke ihre Beats über die Bucht blasen. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen und manchmal fallen die Touristen fast auf unser Schiff, wenn sie mit rauschender Bugwelle musikuntermalt an uns vorbeidampfen.
Für uns hat der Spuk um 14:00 sein Ende, weil wir noch in der Kemer Marina einklarieren wollen. Unterwegs wollen wir noch einmal den Genacker setzen aber das gelingt nicht mehr. Der topseitige Beschlag verhindert das Ausrollen und nur die untere Hälfte öffnet sich. Nach mehreren Versuchen geben wir auf, denn inzwischen spüren wir auch die Waschküchen-Hitze von Antalya. In Kemer angekommen weisen uns die Marinos einen Platz zu, der nur mit Bugstrahlruder – Unterstützung alleine anfahrbar ist.
Diesen Umstand haben die Jungs aber schnell erkannt und so bugsieren sie mich mit 2 Dingis in die Parklücke. Leinen Fest, Strom und Wasser installiert und ab zum Einklarieren. Vor etlichen Jahren war der Ort noch ein internationaler Treffpunkt. Heute ist Kemer fest in russischer Hand. Selbst der Bankomat hat nur noch eine türkische und eine russische Plattform im Programm. Im eleganten Restaurant ISOLA ALBA direkt neben der Marina wollen wir am nächsten Morgen frühstücken. Nach positiver Beantwortung, ob dies möglich sei, nehmen wir in dem leeren vollklimatisierten Gastraum platz und sogleich werden die riesigen Weinkelche mit kaltem Wasser gefüllt. Die ledergebundenen Speisekarten schweben herbei und das freundlich – unverbindliche Lächeln des Kellners wirkt professionell. Wir bestellen quer über die internationalen Frühstücksvarianten, Egg Benedict, Cappucino und Latte Macciato. Letzteres kommt nach 20 Minuten, jedoch kein Brot, keine Olive, kein Obst – nichts. Die Kellner laufen verlegen treppauf, treppab, manchmal mit, manchmal ohne ledergebundene Speisekarte. Schließlich können wir einige Wortfetzen hören die sie wechseln und – es sind russische Gastarbeiter. Nach etwa einer Stunde macht sich unter uns eine spürbare Unruhe bemerkbar und Juanita
steht auf, schaut in den unteren leeren Gastraum deutet mit unmissverständlichen Handzeichen auf unsere Geduldsprobe hin und bemerkt in türkisch : hadi-hadi cabuk -cabuk. (das kennt Sie noch von den Bauarbeitern in unserem Haus bei Bodrum). Der Kellner kommt wieder einmal und bringt verbissen ein „sorry fife minits“ zwischen den Lippen hervor. Die Qualität des Gebotenen ist dann aber ausgezeichnet und nur das Egg Benedict hat nur den Namen verdient weil es eben 2 pochierte Eier mit 2 Salatblättern waren. Auf den letzten Meilen vor unserem Zielhafen, der Celebi Marina von Antalya sehen wir noch einmal Schildkröten und fahren dann zwischen auf Reede
liegenden Tankern in die Marina. Ein umfangreiches Prozedere mit vielen Papieren und Unterschriften zeugt einmal mehr von der übereifrigen türkischen Büroktratie aber die Marina ist sauber mit klinisch reinen Toiletten und Duschen. Das Restaurant ist nicht schlecht, kann aber mit Lage, Qualität und Preisen nicht mit Bodrum mithalten. Für Segler aus dem Bodrumer Revier macht es nach meiner Ansicht keinen Sinn, nach Antalya zu segeln, Klima und Preise machen den Blick in die malerische Altstadt und den Hafen nicht wett. Besser ist ein Mietwagen-Ausflug in die Berge hinter Kemer mit
einem Abstecher nach Antalya.
Comments
Vessel Name: ARIES DREAM
Vessel Make/Model: Jeanneau S.O. 52.2
Hailing Port: Bodrum
Crew: Renato Hertel
About: ......next step into a new life at sea!
Extra: Circumnavigation started in May 2014 - with open end..........

ARIES DREAM

Who: Renato Hertel
Port: Bodrum